Samstag, 1. September 2007

"Sächsische Landesbank": wer bleibt auf den Schulden sitzen?

Laut einem Artikel in der Financial Times Deutschland, wurde die Sächsische Landesbank zwar "gerettet" - die Schulden verbleiben aber zum grössten Teil beim Land Sachsen:

LBBW lehnt Übernahme von Schulden der Sachsen LB ab

Die LBBW hat sich bei der Übernahme der Sachsen LB einem Zeitungsbericht zufolge geweigert, für die aus den Aktivitäten der irischen Zweckgesellschaft Ormond Quay resultierenden Risiken in Haftung zu gehen. Das könnte den Freistaat Sachsen nun teuer zu stehen kommen.

Wie die baden-württembergische Landesbank (LBBW) und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) der "Berliner Zeitung" sagten, ist die für Ormond Quay eingeräumte milliardenschwere Kreditlinie der deutschen Landesbanken und der Deka-Bank von der Übernahme durch die LBBW "nicht berührt". Ormond Quay ist dem Blatt zufolge mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 17 Mrd. Euro die mit Abstand größte Zweckgesellschaft, die für die Sachsen LB in Dublin bei Spekulationsgeschäfte mit verbrieften Kreditforderungen tätig wurde.

Die Landesbanken hatten dem Bericht zufolge schon die Gewährung der Kreditlinie vor zwei Wochen ausdrücklich von der Erklärung der sächsischen Landesregierung abhängig gemacht, dass eventuelle Verluste aus den Ormond-Quay-Aktivitäten in vollem Umfang über die Gewährträgerhaftung des Freistaats Sachsen für die Sachsen LB abgedeckt seien und notfalls über den Landeshaushalt ausgeglichen würden.

Nachdem die LBBW den Freistaat Sachsen bei der Übernahme der Sachsen LB von dieser Haftung nicht freigestellt habe, gingen eventuelle Verluste aus den Ormond-Quay-Aktivitäten weiterhin zu Lasten des Landeshaushalts. Die Kreditlinie sei bislang nur zu einem geringen Teil in Anspruch genommen worden, um Liquiditätslücken der Zweckgesellschaft zu decken, schreibt die "Berliner Zeitung" weiter.