Montag, 10. September 2007

Inflation: Übersicht

Aus aktuellem Anlass eine (sicher nicht vollständige) Übersicht, über Produkte, die demnächst teurer werden, bzw. vor kurzem bereits teurer wurden (Quelle: grösstenteils handelsblatt.com)...

Darfs ein Scheibchen weniger sein? Anfang September werde Käse teurer, kündigte der Milchindustrieverband am 28. August an. Bis Anfang 2008 werde es immer wieder Preisanstiege bei Milchprodukten geben, zum Teil um die 50 Prozent, sagte der MIV-Geschäftsführer Michael Brandl. Einen festen Stichtag für den Preisanstieg gebe es aber nicht. Die Preise für Gouda und Edamer dürften laut Hamburger Abendblatt an der Käsetheke pro 100 Gramm bis zu 15 Cent auf 1,14 Euro steigen.

Milch: Schon seit Ende Juli steigen die Milchpreise flächendeckend. Die Gründe: Die Bauern bekommen inzwischen ein paar Cent mehr für ihre Rohmilch - und die Nachfrage vor allem aus Asien ist massiv gestiegen. Die einstigen "Milchseen" als Synonym für Überproduktion gehören der Vergangenheit an.

Logisch, dass auch Milchprodukte teurer geworden sind. Für ein Päckchen Butter muss der deutsche Verbraucher mittlerweile 50 Prozent mehr bezahlen als bisher.

Quark: Da wird der ein oder andere wohl weniger oft ins Kühlregal greifen: Die Packung Quark soll laut MIV um bis zu 53 Prozent teurer werden. Eine Sprecherin des Bundeskartellamtes sagte Ende August, es gebe keine konkreten Hinweise auf mögliche wettbewerbswidrige Absprachen in der Branche. Das Amt hatte Mitte August eine entsprechende Prüfung begonnen.

Backwaren: Angesichts gestiegener Rohstoffkosten befürchtete Ende August auch der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks eine Teuerungswelle. "Das kann man nicht ausschließen. Einige Betriebe haben die Preise auch schon erhöht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Eberhard Groebel. Allein der Mehlpreis sei in den vergangenen 14 Monaten um 40 Prozent gestiegen. Hinzu kämen ebenfalls höhere Strom- und Personalkosten.

Schokolade: Die süße Nascherei steckt voller Kakao und Milchpulver und häufig auch voller Nüsse - und diese Rohstoffe sind deutlich teurer geworden. Kein Wunder, dass auch Schokolade im Preis anzieht. Als Erstes erwischen dürfte es die Schoko-Weihnachtsmänner, meint der weltgrößte Hersteller Barry Callebaut. Um wie viel, ließ der Konzern offen.

Butterkekse / Prinzenrolle: Nun sollen auch „Krümelmonster“ tiefer in die Tasche greifen: Nach der Molkereibranche, den Brauern, den Schokoladeherstellern und diversen weiteren Nahrungsmittelfabrikanten hat auch die Gebäckbranche steigende Preise für ihre Produkte angekündigt. Ziel sei es, so Firmensprecher Peter Gries, die Preise für das gesamte Griesson-de-Beukelaer-Sortiment baldmöglichst um etwa zehn Prozent anzuheben. Man gehe davon aus, dass der Handel, wie schon bei Trinkmilch und Butter, für die Situation der Hersteller Verständnis zeige und an die Preiserhöhung an die Verbraucher weiterleite. Gries begründete die Preisanpassung mit „dramatischen Situationen auf den Rohstoffmärkten“.

Margarine: Pro Becher dürfte der Preis um 20 Cent anziehen - allerdings nach Ansicht des Branchenriesen Walter Rau erst 2008. Grund sei unter anderem, dass der wichtige Rohstoff Rapsöl viel mehr kostet als früher, weil die Rapsbauern ihre Ernte vermehrt an die Biodieselbranche verkaufen.

Bier: Fürs Brauen braucht man Wasser, Gerste, Hopfen, Malz - und natürlich Energie. Alles Posten, die inzwischen mehr kosten als früher. Folgerichtig stimmt die Branche ihre Kunden auf steigende Preise ein. Carlsberg etwa rechnet mit einem Aufpreis von fünf bis zehn Prozent.

Fleisch und Wurst: Der Deutsche Verband Tiernahrung geht davon aus, dass Mischfutter 30 bis 40 Prozent teurer wird. Hintergrund seien vor allem steigende Getreidepreise wegen hoher Nachfrage unter anderem aus der Bioenergie-Branche. Es sei damit zu rechnen, dass der Handel die steigenden Erzeugerpreise für die Fleischproduzenten nicht wie in früheren Jahren auffange, sondern an die Kunden weitergebe.

Normalbenzin: Jahrelang konnten sich Autofahrer darauf verlassen, dass Normal- an der Tankstelle zwei Cent weniger kostet als Superbenzin. Seit Ende Juli/Anfang August ist der Preisvorteil auf einen Cent geschmolzen; die Mineralölwirtschaft hat den Normal-Preis um einen Cent pro Liter angehoben. Begründung: Die hohe Nachfrage auf dem Weltmarkt. Vor allem in China und den USA führen viele Autos, deren Motoren auch mit Normalbenzin rund laufen.

Parkett: Weil die Holzpreise angezogen sind, hat die Parkettindustrie Preiserhöhungen von fünf bis sieben Prozent angekündigt. So koste Eichenholz in Nordrhein-Westfalen mittlerweile 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Schuhe: Auch Schuhe werden 2008 teurer.

Aldi: Der Discounter hat wegen seiner Marktmacht eine Leitfunktion im Handel - die anderen Ketten orientieren sich an den Aldi-Preisen für ihre Waren im Einstiegssegment. Aldi Süd hat inzwischen die Preise für 25 Artikel angehoben und weitere Verteuerungen als "unvermeidbar" bezeichnet.

Christstollen: Die Hersteller des traditionsreichen Dresdner Christstollens haben ihre Kundschaft auf steigende Preise in der bevorstehenden Weihnachtszeit eingestimmt, weil die Zutaten Mehl und Butter teurer geworden sind. Bei dem kalorienreichen Weihnachtsgebäck kommen auf zwei Pfund Mehl ein Pfund Butter.