Ein interessanter Blog-Eintrag vom Chefredakteur des Handelsblatt:
Freitag, 21.09.2007
Ein Dollar-Desaster am Horizont
Die Aufwertung des Euros beschleunigt sich. Möglicherweise stehen wir kurz vor einem gefährlichen Dollar-Desaster
Irgendwann kommt der große Dollar-Sturz. Viele renommierte Ökonomen prophezeien ihn seit langem. Das Problem dabei ist: Gerade weil sie ihn schon seit vielen Jahren prophezeien, glauben viele Anleger nicht mehr an dieses Szenario. Zwar ist der Dollar in den letzten Tagen auf neue historische Tiefstände gefallen – aber nicht in dramatischen Sprüngen, sondern in kontinuierlichem Tempo. Trotzdem mehren sich die Gefahrenfaktoren deutlich. Und deutsche Anleger sollten nicht das Gefahrenpotenzial für die deutsche Konjunktur unterschätzen, das sich mit der Euro-Aufwertung aufbaut.
Wenn es zu einem Dollar-Desaster kommt, wäre die jetzige Subprime-Krise im Vergleich dazu wirklich „Peanuts“. Der amerikanische Ökonom Paul Krugmann prophezeit den „Wile E. Coyote Moment“ für den Dollar (hier). Kennen Sie diese amerikanische Comic-Figur? Der Roadrunner läuft in der Luft noch eine Weile weiter, obwohl er den Rand des Abgrunds bereits passiert hat. Erst wenn er nach unten schaut, stürzt er ab. Eine schöne Metapher für den Dollar.