Aus der Financial Times Deutschland (Hervorhebungen von mir hinzugefügt):
Markt rätselt über Japan-Bonds der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank hat erneut in größerem Stil Geld gesammelt. In Japan legte das Institut drei Samurai-Anleihen im Wert von 1 Mrd. Euro auf. Analysten halten das Volumen für ungewöhlich.
Samurai-Bonds sind Yen-Anleihen, die von nicht-japanischen Unternehmen in Japan emittiert werden. Für die Deutsche Bank ist es die größte Emission in dem ostasiatischen Land. In den vergangenen zwei bis drei Wochen hatte sich das größte deutsche Geldhaus über Anleihen bereits mehr als 4 Mrd. Euro frisches Kapital besorgt.
Nach Ansicht von Analysten ist das relativ viel - vor allem im Hinblick auf die derzeitigen Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten. "Man emittiert normalerweise nicht so viele Anleihen zu den derzeit relativ hohen Preisen, wenn man es nicht nötig hat", sagte Unicredit-Analyst Alexander Plenk. Es könne aber auch darauf hindeuten, dass die Deutsche Bank mit keiner kurzfristigen Erholung an den Märkten rechne. Anleihen kosten wegen der großen Unsicherheit und Nervosität bei Anlegern seit ein paar Wochen mehr als sonst üblich. So emittierte die Deutsche Bank in Japan eine fünfjährige Anleihe, die mit 45 Basispunkten über dem Interbankensatz Libor verzinst ist.
Im März hatten ähnliche Bonds nur einen Aufschlag von sieben Basispunkten. Ein Grund für die Emission teurerer Anleihen könnte nach Ansicht von Experten auch sein, dass Banken ihre Zweckgesellschaften mit Liquidität stützen müssen und Geld dafür brauchen. Der Markt für Commercial Paper, über die sich diese Vehikel in der Regel refinanzieren, liegt derzeit brach. Viele Banken sind daher dazu übergegangen, die kurzfristigen Papiere auf ihre eigenen Bücher zu nehmen, weil sie dafür keine Käufer am Markt finden. Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben Commercial Paper im Volumen von 32 Mrd. Euro im Bestand.