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01.11.2007 11:34 Uhr
Nahrungsmittel
Der Reis-Preis steigt
Wie bereits zahlreiche andere Lebensmittel droht nun auch der Reis erheblich teurer zu werden. Schuld daran: Steigende Bevölkerungszahlen, Ernteeinbußen - und Iran.
Nach den deutlichen Kostensteigerungen beim Nudel-Grundstoff Hartweizen müssen sich die Verbraucher auch auf höhere Reis-Preise einstellen. Eine stärkere Nachfrage, Ernteeinbußen und höhere Kosten haben die Rohreis-Preise für einige Sorten bereits um mehr als 60 Prozent klettern lassen, erklärte der Getreidenährmittelverband vor kurzem in Berlin. Besonders dramatisch sei die Marktsituation beim Basmati-Reis.
Wie weit die Steigerung der Rohreis-Preise auf die Verkaufspreise im Laden durchschlägt, konnte der Verband nicht sagen. Der Endverbraucherpreis sei von zu vielen anderen Faktoren abhängig, sagte Verbandsgeschäftsführer Alexander Jess.
Die Vorsitzende der Sparte Reismühlen, Martina Rabanus, erklärte jedoch, "dass Preiserhöhungen zu Lasten der Verbraucher in den kommenden Monaten unvermeidlich sein werden".
Den Angaben zufolge stagniert die Weltreisproduktion - bei einem gleichzeitigen Bevölkerungswachstum von nahezu zwei Prozent. Der weltweite Reisverbrauch werde die Produktion um zirka fünf bis sechs Millionen Tonnen überschreiten, "das heißt, die weltweiten Reisbestände sinken deutlich, nämlich auf das niedrigste Niveau seit den 80er Jahren".
In der Europäischen Union erhöhte sich die Nachfrage dem Verband zufolge um weitere 100.000 Tonnen durch den Beitritt Rumäniens und Bulgariens. Beim Basmati-Reis seien die Märkte durch die schlechten Ernten in Indien und Pakistan und Vorratskäufe durch den Iran wie leergefegt. "Die Preise für die neue Basmati-Ernte haben sich quasi verdoppelt."
Um die Ernährung der einheimischen Bevölkerung sicherzustellen, habe die indische Regierung den Export der preisgünstigeren, langkörnigen Reissorten verboten. Der Preis für die Tonne Hartweizen war allein von 260 Euro Anfang Juli auf zuletzt mehr als 440 Euro angestiegen. Vor gut einem Jahr hatten die Mühlen nur 170 Euro pro Tonne bezahlen müssen.
Für die nächsten Monate rechnen die deutschen Teigwarenhersteller mit weiteren Preiserhöhungen. Für Januar 2008 prognostizieren sie einen Preis von 550 Euro je Tonne.
(AP/AFP/schä)
