Donnerstag, 8. November 2007

FTD: "Dollar-Bullen geben sich geschlagen"

Gefunden bei ftd.de:

Dollar-Bullen geben sich geschlagen
von Yasmin Osman (Frankfurt)
Die Debatte über Währungsumschichtungen von Notenbanken sowie technische Faktoren haben zu einem Ausverkauf des US-Dollar geführt. Der Greenback fiel auf ein Rekordtief zum Euro.

Zum Pfund rutschte er auf den niedrigsten Stand seit 1981, gegenüber dem australischen Dollar erreichte er ein 17-Jahrestief. Euro, Pfund und australischer Dollar stehen laut Deutsche-Bank-Händler Hilko Kalberlah auf den Einkaufslisten vieler Notenbanken, die ihre Devisenreserven diversifizieren.

Die Bewegung am Mittwoch war massiv. So werteten japanischer Yen und der Schweizer Franken um ein Prozent auf. Hoch- und Tiefpunkt des Euro lagen knapp zwei Cent auseinander. Beschleunigt wurde die Aufwertung durch technische Faktoren. "Bei 1,46 $ gab es eine massive Häufung automatischer Kaufaufträge für den Euro. Als der Euro die Marke überstieg, löste das eine hohe Nachfrage aus", so 4Cast-Stratege Chris Furness.

Erste Beobachter warnen vor einer Übertreibung. "Das Ganze trägt Züge einer Endzeitstimmung, der Markt hat völlig die fundamentalen Daten aus dem Blick verloren", sagte Eugen Keller von Bankhaus Metzler. "Der Trend im Euro ist intakt. Mittlerweile befinden wir uns am Beginn einer Kapitulationsphase am Markt, in der die letzten Dollar-Optimisten allmählich aufgeben und es zu erratischen Marktbewegungen kommt", warnte Kalberlah. Von der Nervosität der Investoren profitierten Bonds, vor allem solche kurzer Laufzeit. Die Rendite zweijähriger US-Treasuries fiel um 9 Basispunkte.