Freitag, 23. November 2007

Freddie Mac und Fannie Mae: "Retter in der Not"?

Gefunden bei der ftd.de:

US-Immobilienkrise - Retter in der Not
Vierzig Prozent des ausstehenden Hypothekenvolumens in den USA hat ein etwas eigenartiges Pärchen finanziert oder garantiert: Freddie Mac und Fannie Mae. Nun rücken die Unternehmen in den Fokus. Rufe nach Hilfe durch den Staat könnten angesichts der Immobilienkrise lauter werden.

Die beiden Immobilienfinanzierer arbeiten im öffentlichen Förderauftrag, sie gehören allerdings privaten Aktionären. Es ist kein Wunder, dass beide nun ins Zentrum der amerikanischen Immobilien- und Kreditkrise rücken: Als Krisenopfer, die mit milliardenschweren Verlusten rechnen müssen - aber auch als mögliche Retter, die einen zusammenbrechenden Markt stabilisieren könnten. Wobei Letzteres nur denkbar sein wird, wenn sie finanzielle Unterstützung vom Fiskus erhalten.

Für solche Hilfen fehlt bisher noch die Grundlage, es gibt keine Staatsgarantien für die oft als "halbstaatlich" bezeichneten Hausfinanzierer. Doch es dürfte nicht mehr lange dauern, bis es in dieser Frage zum heiklen Schwur kommt.

In welchem Ausmaß die Krise zuschlägt, zeigten am Dienstag die Zahlen von Freddie Mac: Milliardenschwere Abschreibungen, ein trüber Ausblick und die Aussicht auf eine Dividendenkürzung ließen die ohnehin schon stark gefallene Aktie noch einmal um mehr als ein Viertel einbrechen. Schlimmer geht's nimmer, hieß es bei Analysten.

Fast zeitgleich meldete sich allerdings auch einer der großen alten Ökonomen der USA zu Wort: Der Nobelpreisträger Paul A. Samuelson warnte in einem Zeitungsartikel eindringlich davor, die aktuellen volkswirtschaftlichen Absturzgefahren zu unterschätzen. Er plädierte zugleich dafür, im Notfall entschlossen die Zinsen zu senken und Zwangsverkäufe von Häusern zu verhindern - mithilfe von Fannie Mae und Freddie Mac.

Je weiter die Hauspreise fallen, desto größer wird das Loch in deren Bilanzen. Aber desto lauter wird auch der Ruf nach Rettung durch die Politik werden.