Sonntag, 11. November 2007

"Endlich", die Zweite: der "Superfond" kommt...

(Vorsicht - Sarkasmus!)
Ich komme heute aus dem Staunen gar nicht mehr raus - schon die zweite "positive" Nachricht, die ich lese. Sollte doch noch alles gut werden?

Gefunden bei der ftd.de (Hervorhebungen von mir hinzugefügt):


Superfonds soll Kreditmärkte stabilisieren
Nach monatelangen Verhandlungen haben sich die drei größten US-Banken auf die Details eines Superfonds zur Stabilisierung der Kreditmärkte geeinigt. An dem Fonds sollen sich auch deutsche Kreditinstitute beteiligen.

Der Fonds solle mindestens 75 Mrd. $ (51 Mrd. Euro) schwer sein, berichtete die "New York Times" am Sonntag. "Wir haben alle großen Hürden aus dem Weg geräumt", sagte ein an den Verhandlungen Beteiligter der Zeitung. Der Notfonds solle bis Ende Dezember seine Arbeit aufnehmen. Vertreter der US-Finanzkonzerne Citigroup, Bank of America und JP Morgan Chase hätten die Einigung am späten Freitagabend erzielt. Gespräche über eine mögliche Beteiligung weltweit anderer Banken - auch aus Deutschland - seien angelaufen.

Im Unterschied zu bisherigen Plänen wird der Fonds nun deutlich einfacher aufgebaut. Dies lasse sich leichter umsetzen als eine optimale Lösung für alle, hieß es. Weder die Banken noch das US-Finanzministerium, das die Gespräche angestoßen hatte, wollten sich zunächst äußern.

Die konzertierte Aktion soll die Lage am festgefahrenen Markt für sogenannte "Commercial Paper" entspannen. Dies sind komplizierte, letztlich auf Hypothekenkrediten basierende Wertpapiere. Das Geschäft damit betrieben die Banken über ausgelagerte Spezial-Gesellschaften ("Structured Investment Vehicles" - kurz SIV). Seit der Kreditkrise sind die Papiere praktisch unverkäuflich und im schlimmsten Fall wertlos.

Die SIV-Gesellschaften, an denen auch einzelne deutsche Banken beteiligt sind, halten in ihren Büchern nach früheren Angaben des Finanzdatenanbieters Bloomberg mehr als 300 Mrd. $ an Wertpapieren. Allein auf die am stärksten engagierte Citigroup entfällt demnach rund ein Drittel davon.

Die ursprüngliche Initiative des US-Finanzministeriums für den Notfonds reicht rund zwei Monate zurück. Inzwischen verschärfte sich die Lage an den Kreditmärkten dramatisch. Anfangs war von einem Volumen von bis zu 100 Mrd. $ die Rede. Die genaue Größenordnung steht erst fest, wenn die Beteiligung anderer Banken klar ist. In Frage kämen rund 60 weitere Institute, hieß es in dem Bericht. Deutsche Banken hatten sich bisher zurückhaltend zu einem möglichen Einstieg geäußert. Erst müssten die Details geklärt sein.

Branchenexperten sind sich einig, dass der Superfonds kein Allheilmittel ist. Er könne allenfalls drohende, noch schwerere Verwerfungen an den Kreditmärkten und bei den SIVs abfedern. "Das ist kein rettender Heiland", sagte US-Finanzminister Henry Paulson kürzlich in einem Interview.