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WestLB beunruhigt durch Gewinnwarnung
Die US-Hypothekenkrise und Fehlspekulationen haben die drittgrößte deutsche Landesbank WestLB tief in die Verlustzone gedrückt. Für 2007 weist die Bank einen dreistelligen Millionenverlust aus - und wird damit von der Krise stärker getroffen als erwartet.
Ein niedriger dreistelliger Millionen-Verlust werde für das Geschäftsjahr 2007 erwartet, teilte die WestLB AG am Montagabend nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrates in Düsseldorf mit. Damit wird der Düsseldorfer Bankkonzern härter von der Krise an den internationalen Finanzmärkten getroffen als bislang bekannt.
Der WestLB-Konzern hatte bei seinen Halbjahreszahlen im August noch ein positives Vorsteuerergebnis für 2007 prognostiziert. In den ersten sechs Monaten hatte die WestLB einen Vorsteuerverlust von 38 Mio. Euro verzeichnet nach einem Vorsteuergewinn von 239 Mio. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die roten Halbjahres- Zahlen waren durch einen Verlust von 604 Mio. Euro im Eigenhandel, dem Handel auf eigene Rechnung, entstanden. Zudem wurden 50 Mio. Euro mit Blick auf die US-Hypothekenkrise abgeschrieben.
Den aktuellen Abschreibungsbedarf bezifferte die Bank zunächst nicht und verwies auf die Neun-Monats-Zahlen Anfang Dezember. Die Gewinnwarnung ergebe sich aus "erheblichen Kursverlusten von strukturierten Wertpapieren" der letzten Wochen. "Dadurch ist es der WestLB, trotz ihrer im Übrigen planmäßigen Ertragsentwicklung im operativen Geschäft, nun nicht mehr möglich, die bis vor kurzem noch gültige Prognose eines positiven Konzernergebnisses vor Steuern aufrecht zu halten", hieß es in einer Pressemitteilung der Bank.
WestLB-Chef Alexander Stuhlmann sagte: "Die Situation ist für uns, wie für die anderen Marktteilnehmer, in den letzten Wochen nicht leichter geworden. Die WestLB kann sie aber - nicht zuletzt wegen der Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten - schultern." Die Liquiditätsausstattung der Bank sei nach wie vor zufriedenstellend. Erfreulich sei zudem, dass sich die Kerngeschäftsfelder der Bank planmäßig positiv entwickelten, außerdem habe der Vorstand bereits eine Reihe von kostensenkenden Maßnahmen umgesetzt. Beides trage erheblich dazu bei, die Auswirkungen der Marktentwicklung abzufedern.
Die Sondersitzung des Aufsichtsrates der WestLB war zu den umfangreichen Fehlspekulationen anberaumt worden, zu denen den Bankgremien jetzt ein Abschlussbericht von Wirtschaftsprüfern vorliegt.