Sonntag, 11. November 2007

Citigroup: weitere "Leichen" im Keller aufgetaucht...

Die Citigroup kommt nicht zur Ruhe - gefunden bei finanztreff.de:

09.11.2007 - 12:54 Uhr
FTD: Citigroup ortet neue Leiche im Keller

Unter den durch die US-Hypothekenkrise bedingten Abschreibungen haben Analysten der Citigroup eine als die teuerste identifiziert. Die Kosten für Wertverluste bei Collateralized Debt Obligations sollen mindestens 64 Mrd. $ betragen.

"Von den vielen Leichen im Keller der Hypothekenkrise sind die auf Abschreibung auf die CDOs - auf Abschreibungen besicherten Schuldverschreibungen - wahrscheinlich die schrecklichsten", hieß es in der Mitteilung der Citigroup-Analysten unter Führung von Matt King. Zwar seien die Verluste hoch, sie seien jedoch nicht so unkontrollierbar, wie spekuliert werde.

Allein im dritten Quartal schrieben die drei größten US-Banken zusammen ungefähr 25 Mrd. $ ab. Merrill Lynch vermeldete deswegen einen Verlust von 2,3 Mrd. $ im Quartal. Die fraglichen Schuldverschreibungen sind häufig mit zweitklassigen Hypothekenkrediten hinterlegt, die von den Schuldnern angesichts zuletzt gestiegener Zinsen und fallender Häuserpreise zunehmend nicht mehr bedient werden können.

Verbriefungen führten zu laxer Kreditvergabe
CDOs sind komplizierte Produkte. Der Verbriefungsmechanismus funktioniert wiefolgt: Aus den Krediten an US-Bauherren zweitklassiger Bonität (Subprime) wurden mit Hypotheken besicherte Anleihen (Residential Mortgage-Backed Securities, kurz: RMBS), die wiederum verpackt wurden in CDOs. Letztere bestehen meist aus einer Reihe von Anleihetranchen mit unterschiedlicher Liquidität und Kreditqualität sowie unterschiedlichem Fremdkapitalanteil. Obwohl dies eine solide Risikostreuung und damit nur begrenzte Anfälligkeit für Zahlungsausfälle vermuten lässt, ist die Realität eine andere, konstatieren beispielsweise die Experten der Fondsgesellschaft Fidelity International.

Ökonomen wie Nouriel Roubini sehen in dieser Praxis eine der Hauptursachen für die Kreditkrise. "Das systemische Risiko sollte durch Verbriefung verringert werden. Die Banken führten Vermögenswerte wie etwa Hypotheken nicht länger in den eigenen Büchern, sondern verkauften sie als forderungsbesicherte Wertpapiere gebündelt auf den globalen Kapitalmärkten und streuten so das Risiko. Da die Banken wegen der Verbriefung das Risiko nicht selbst trugen, aber an Transaktionsgebühren verdienten, war ihnen die Qualität der Kredite nicht mehr wichtig", sagte Roubini, der an der New York University lehrt.

(c) FTD