In einem früheren Post hatte ich geschrieben, dass eine "richtige" Feststellung der Verluste, die den Banken aus dem Kreditdesaster entstehen werden, noch gar nicht abgeschätzt werden können, da es aktuell keinen Markt für die "problematischen" Finanzprodukte gibt.
Diese Vermutung / Befürchtung scheint nun langsam Realität zu werden - so warnt offensichtlich JP Morgan Chase in einem Artikel der ftd.de vor "Hypotheken-Verlusten in ungeahnter Höhe" (Hervorhebungen von mir hinzugefügt):
JP Morgan warnt vor Hypotheken-Verlusten in ungeahnter Höhe
Die Abschreibungen von an Hypotheken gekoppelten Wertpapieren könnten insgesamt bis zu 200 Mrd. $ erreichen, schätzt die Investmentbank JP Morgan. Noch gebe es keinen Überblick über das Gesamtausmaß.
Die Finanzwirtschaft habe mindestens 60 Mrd. $ Verluste noch nicht bekanntgegeben, sagte Christopher Flanagan, Analyst bei dem US-Institut JP Morgan, am Montag. Der Experte berief sich bei seinen Berechnungen auf ABX-Indizes, die auf Hypotheken für Wohnimmobilien basieren. Lediglich 30 bis 40 Mrd. $ Verluste im Zusammenhang mit Zahlungsausfällen von Schuldnern seien bisher in den Unternehmensberichten enthalten. Mindestens 100 Mrd. $ kämen wahrscheinlich noch von Finanzinstitutionen wie Banken, Hypothekenversicherern und Wertpapierhandelshäusern. 60 bis 70 Mrd. $ seien bisher nicht zuzuordnen.
Die Warnungen großer Banken vor Abschreibungen wegen der US-Hypothekenkrise belasten laut Analysten die Schätzungen für die Geschäftsergebnisse in den Vereinigten Staaten im vierten Quartal. Derzeit rechnen von Reuters befragte Experten nur noch mit einem Gewinnwachstum von 9,7 Prozent. Im Oktober waren es 11,4 Prozent, im September noch 12,1 Prozent.
Kein baldiges Ende der Krise in Sicht
Auch die US-Notenbank Fed machte am Montag keine Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Krise. Kreditgeber mit zweitklassigen Hypotheken müssten mit weiteren Problemen rechnen, sagte Fed-Mitglied Randall Kroszner. Die Aktivität am Häusermarkt werde sich weiter abschwächen.