Sonntag, 14. Oktober 2007

Sammelsurium nach 10 Tagen Urlaub...

Nach zehn Tagen Urlaub in Dänemark gibt es einiges nachzulesen und aufzuarbeiten. Erste Anlaufstelle war hartgeld.com, da das einzigste, was ich während meines Urlaubs mitbekommen habe, die Meldung war, dass sich die Lage am Geldmarkt erholt hat und die EZB daraufhin wieder kurzfristig zur Verfügung gestelltes Geld entzogen hat...

Der Goldpreis hingegen hat eher nach oben tendiert als nach unten - heißt für mich (ohne jetzt weiter irgendwelche Nachrichten gelesen zu haben), dass es weiterhin knirscht im Gebälk.

Nachfolgend ein paar Punkte, die ich hier unkommentiert Sammeln möchte - ob ich sie noch entsprechend "einsortiere" und mit unterschiedlichen Labels versehe, hängt davon ab, wieviel es wird ...


2007-10-07:
Leserfrage (DE) zum Schweizer Franken vs. Euro:
Erst einmal sehr vielen Dank für Ihre hochinteressante Webseite, die ich täglich intensiv konsumiere und deren Inhalte ich auch größtenteils für meine finanzielle Lebensführung und -planung berücksichtige.

Ich habe aber einmal eine Frage zum Bargeld: Daß der US-Dollar und der EURO im Krisenfall implodieren werden, leuchtet mir ein. Beim Dollar sowieso (FED als Privatbank...), beim EURO u.a. auch daher, weil das nicht gut gehen kann, wenn Griechen, Spanier und z.B. Deutsche eine gemeinsame Währung haben. Dazu sind die Kerndaten der Volkswirtschaften und auch die Mentalität der Menschen viel zu unterschiedlich. Ich gehe daher auch wie Sie davon aus, daß dieses Kunstkonstrukt im Ernstfall "die Grätsche macht" und halte deshalb auch z.B. nur EURO-Noten mit X, P, N und L.

Ich würde aber denken, daß der Schweizer Franken im Ernstfall deutlich länger hält. Er ist eine homogene Währung, das Land ist klein (und
überschaubar) und ich kann mir nicht vorstellen, daß die Schweiz aufgrund Ihrer Finanzplatztradition diese Währung so einfach hyperinflationiert. Auch ist der M3-Geldmengenzuwachs mit Stand 06/2007 (ca. 2,4 %) im Vergleich zum EURO (ca. 10,5 %) m.E. deutlich positiver zu sehen.

Ich gehe daher ab und zu bei der Reisebank (Union Invest) auf den Bahnhöfen vorbei und tausche unter 2.500 EURO bar (darüber wollen sie den Ausweis
sehen) in Schweizer Franken Bargeld um, das ich dann direkt in meinem Zugriff lagere. Ich gehe weiterhin davon aus, daß im Krisenfall der Schweizer Franken gegenüber dem EURO deutlich aufwertet, so daß man dann ggf. auch wieder in EURO (mit Gewinn) rücktauschen kann, um in der EURO-Zone seinen täglichen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Wie ist dazu Ihre Meinung? Dito für die Norwegische Krone und den Kanadischen Dollar?

Diese Frage ist von allgemeiner Wichtigkeit, so dass ich sie hier beantworte. Und nachdem wir (ausgenommen die [glücklichen] Schweizer) im Euro-Raum wohnen, ist es auch eine Euro-Frage.

Der Euro ist in der Tat eine sehr riskante Währung, da künstliches Konstrukt. Wenn die spanischen Banken implodieren (wird vermutlich noch 2007 passieren) wird der Euro massiv gegenüber anderen Währungen, primär den CHF abverkauft werden. Man soll siche einmal die beteiligten Geld-Volumina vorstellen.

Daher ist es sinnvoll, in andere Währungen zu gehen, primär in den CHF. Die NOK ist hier weniger bekannt (für Norddeutschland?). In den CAD würde ich nicht gehen, denn Kanada ist auf Gedeih und Verderb mit den USA verbunden (ausser beim Kauf von Goldminen-Aktien).

Jedoch ist die Schweiz auch schon sehr sozialistisch geworden und hat eine hohe Verschuldung (Staat, Immobilien). Der CHF wird daher gegenüber Gold/Silber massiv "Federn lassen", d.h. abwerten. Die Primäre Vorsorge ist daher Gold/Silber, eine sekundäre der CHF.



Hier wiederum ein Beispiel, warum ich Foren für meine Informationsbeschaffung zu dem ganzen Thema so gut es geht meide. Tipps wie diese finden sich zu tausenden in diversen Posts - teilweise sogar noch extremer (Schusswaffen kaufen etc.). Ich stelle die Leserzuschrift aber trotzdem mal ein:

Update 2007-10-07:

Leserzuschrift mit Tipps aus Deutschland - vom Autor überarbeitet:

ich habe meine Zuschrift über mein persönliches Krisenpaket überarbeitet, da teilweise wesentliche Informationen nicht vorhanden waren, die ich Interessenten zugänglich machen möchte. Vielleicht können Sie den Text (mit Anonymität) austauschen ?

Hier nun meine persönliche Krisenvorsorge / meine Erfahrungen:

- ich habe 50 g physisches Gold erworben und habe in der Zukunft vor, noch weiteres Gold zu kaufen. Dabei geht es mir nicht um Spekulationsgewinne sondern um einen relativ wertbeständigen Notgroschen. Auf Silber habe ich bewußt verzichtet, da dieses Mehrwertsteuerpflichtig ist und ich die Mehrwert- steuer nicht erstattet bekomme. Silber müßte also um 19 % steigen, bevor der Wert dem gezahlten Kaufpreis entspricht.

Empfehlen kann ich die Frankfurter Volksbank und die Sparkasse Frankfurt, bei denen ich ohne Vorbestellung problemlos 50 g Gold kaufen konnte. Ein Edelmetallversand (mit Preissicherungsschein) erfolgt durch den Fondsshop in München: www.fondsshop.com Die Preise waren die günstigsten, die ich bei 20 Vergleichen erfragt habe und liegen selbst unter den Preisen von einem Direktkauf bei der Goldanstalt Heraeus. Praktische Erfahrungen habe ich dort noch nicht gesammelt, werde dies aber mit dem geplanten Zukauf von Gold tun.

- ein gutes Überlebensmesser ist das Feldmesser des österreichischens Heeres FM 81 (mit Säge) bzw. FM 78 (ohne Säge) der Firma Glock. Der Kostenpunkt liegt bei ca. 34 EUR, das Messer besteht aus C-440 Stahl, der sehr robust ist. Ich habe mit dem Messer in einen sand- und steinhaltigen Boden Löcher für Zeltheringe gegraben - ohne Beschädigungen. Ab und an sollte die Klinge leicht eingeölt werden - ich empfehle das Öl Balistol - in der Regel in Tabakwarenläden erhältlich, die Messer und Luftpistolen verkaufen. Die Test des Feldmessers sind durchgängig positiv ! Unbedingt das Original kaufen, nicht die Nachbauten ! Erhältlich ist es unter anderem bei
http://www.triebel.de/suche.php3?begriff=Fabrikat&value=GLOCK

- ein empfehlenswerter Schlafsack ist der "extreme Cold weather sleeping bag", der US Army. Ab und an wird dieser für ca. 50 EUR gebraucht in www.ebay.de angeboten.
Diverse Armee-Shops führen diesen auch. Es sollte darauf geachtet werden, daß der Schlafsack sich in einem guten Zustand befindet. Angabegemäß ist dieser bis zu Temperaturen von minus 16 Grad benutzbar. Ich habe bei minus 6 Grad darin gut schlafen können.

- eine hervorragende Jacke (am besten mit Einknöpffutter) ist die Feldjacke M65 der US-Army (gebraucht unter anderem auf www.ebay.de erhältlich für ca. 50 EUR). Die
Jacke ist nahezu unverwüstlich und ist bis ca. 100 kg reißfest ! Ganz wichtig: die Original Jacke erwerben. Diese wird in der Regel unter "Original US Army M65 Jacke" inseriert. Es gibt auch Nachbauten die als "Army M65 Jacke" etc. angeboten werden. Hier gibt es gegenüber dem Original teilweise erhebliche Qualitätsunterschiede.

- um in einer Krise Informationen erhalten zu können, habe ich mir ein Radio OHNE STROM zugelegt. Die benötigte Energie bezieht das Radio aus den Radiowellen. Zur Zeit wird ein Bausatz (Zeitaufwand ca. 5 min.) auf www.ebay.de für knapp 10,-- EUR angeboten. Weitere Modelle sind im Internet erhältlich. Einfach auf www.ebay.de bzw.
www.google.de die Wörter "Radio Bausatz Kristall" eingeben. Das Frequenzband betrifft meiner Erinnerung nach die Langwelle - aber im Notfall besser ein paar Informationen als gar keine. Das Radio besteht aus wenigen Bauteilen und einem Ohrenstöpsel - die Lautstärke ist relativ leise. Man darf also keine Stereoqualität oder
einen Lautstärkeregler erwarten. Es geht hier um Autarkheit. Ansonsten empfehle ich Dynamoradios, die im Internet vertrieben werden. Der Kostenpunkt liegt da aber
bei 50,-- EUR aufwärts.

- auf www.amazon.de habe ich mir diverse Bücher über Wildfrüchte / Wildkräuter und Überlebenstraining gekauft, so daß ich für alle Eventualitäten etwas vorbereitet bin. Ich persönlich gehe davon aus, daß eine wirtschaftliche Krise sich auch gesellschaftlich niederschlägt. Man denke nur an die Gewalt und Plünderungen während des Dammbruchs in New Orleans. Ich glaube daß bei größeren Katastrophen die moralische Hemmschwelle noch mehr sinken wird. Ggfs. wird es dann notwendig, sich an einen sicheren Ort abzusetzen.

- ansonsten habe ich versucht meinen Lebensstil umzuändern. Ich verbringe mehr Zeit mit meiner Tochter und statt fern zu sehen lese ich Bücher. Ich denke daß Krisenvorsorge auch etwas mit der inneren Einstellung zu tun.

Ich weiß, daß wesentliche Teile dieser email mit Edelmetallen nichts zu tun hat. Aber eine Krisenvorsorge betrifft für mich alle möglichen Optionen. Wissen ist Macht.

Nochmals ein ganz herzliches Dankeschön für ihr Engagement. Ich finde es einfach klasse, daß ihre Website kostenlos ist und die Informationen jedermann zugänglich gemacht werden.




2007-10-09:

Weichwährung Schweizer Franken?
FAZ: Schweizer Franken: Schwächelnde Finanzierungswährung

Der Schweizer Franken galt in der Vergangenheit immer als „Hort der Sicherheit“. Damit verbanden Anleger die Erwartung, dass sich die Währung in guten und in schlechten Zeiten stabil entwickeln würde.

Auf der anderen Seite geraten in diesem Umfeld niedrige verzinsliche Währungen in die Defensive. Dazu zählt insbesondere der japanische Yen und nicht zuletzt auch der Schweizer Franken. Mit einem Zinsniveau von 2,86 Prozent auf Drei-Monatsbasis und einer Rendite von 3,05 Prozent bei Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren ist die Anlage am Schweizer Zinsmarkt für internationale Anleger wenig interessant. Dafür ist die Refinanzierung umso attraktiver.

Das gilt nicht nur für große Investoren, sondern in Österreich und Ungarn wurden große Teile der dort in den vergangenen Jahren erbauten Immobilien in Franken finanziert. Die so genannten „Carry Trades des kleinen Mannes“ trugen und tragen damit dazu bei, dass die Schweizer Währung immer schwächer gegen den Euro wird.

Diesen Artikel kann man auf 2 Arten interpretieren:
a) man will einen Geldstrom aus dem Euro in den Franken verhindern (Euro-Krise) - wie bei Gold
b) die Schweizer Politik hält keinen starken Franken mehr aus. Daher hält sie ihn weich.

Es dürften sich beide Motive zutreffen. Aber wenn es den Euro zerreisst, dürfte sich ein gewaltiger Geldstrom in Richtung CHF ergiessen.




2007-10-10:

Auch der Mainstream berichtet schon über den Gold/Silber-Boom:

Handelsblatt: Kofferraum voll Krügerrand

In ganz Deutschland brummt das Geschäft mit Gold und Silber, mit Barren und Anlagemünzen. Zeitweise stehen die Kunden in langen Reihen vor den Läden der Händler, so wie früher, wenn es in der DDR Bananen gab. Doch die Renaissance des Metalls treibt noch skurrilere Blüten.

Seit Beginn der Finanzkrise Mitte Juli ist sein Geschäft mit Gold- und Silberbarren sowie mit Münzen regelrecht aufgeblüht. „Jetzt kommen schon die Arbeiter von der Baustelle gegenüber, die haben noch den Helm auf dem Kopf und kaufen“, sagt er. So etwas, erinnert sich der erfahrene Händler, habe es noch nicht gegeben.

Manchmal ist es wie im Kuriositätenkabinett. Da besuchen den Händler sogar Bankangestellte und sacken die Metalle ein. Die kaufen auf eigene Rechnung. Ihren Kunden in der Bank dürfen sie so etwas nicht empfehlen, sagen sie dann schon einmal.

In ganz Deutschland brummt das Geschäft mit Gold und Silber, mit Barren und Anlagemünzen. „Die Kunden standen zeitweise in langen Reihen vor dem Laden, so, als wenn es früher in der DDR Bananen gab“, sagt Robert Hartmann, der in München die Geschäfte von Pro Aurum führt, einem der größten deutschen Händler.

Teilweise treibt die Renaissance des Metalls skurrile Blüten. Es kommen Kunden vorgefahren, die mal eben ihren Kofferraum bis zur Belastbarkeitsgrenze mit Metall beladen – dann allerdings meist mit Silber, das mit 13 Dollar je Unze (31 Gramm) im internationalen Großhandel weit preiswerter ist als Gold mit jetzt über 700 Dollar. Ein Händler berichtet von einem Kunden, der am Tag der Nachricht über die Schieflage bei der IKB Bank das Girokonto leer räumte, für das Geld Gold kaufte und es in einen Tresor packte. Ein anderer erzählt von der alten Dame, die ihr ganzes Ersparte abhob und es in Goldmünzen tauschen wollte.



2007-10-04:

Zum Nachlesen - Bubble-Geschichte seit 1637 in Bildern:

ManagerMagzin: Von Tulpen und Silber: Kurze Geschichte der Spekulation

Wiederholt sich immer wieder.




2007-10-10:

Die nächste Ost-Bubble platzt - Polen:

JungeWelt: Die Party geht zu Ende

Stagnierende Auslandsinvestitionen, überhitzter Immobilienmarkt, massive Verschuldung: Polens Ökonomie droht ein ernster Einbruch

Wenn jeder dritte Werbespot im Fernsehen dem Zuschauer einen Kredit oder eine Hypothek andrehen will, kann man sicher sein, daß bald neben einer kreditfinanzierten Spekulationsblase auch zahlreiche Konsumenten- und Häuslebauerträume platzen werden. In Polen passiert derzeit genau dies: Die Bürger werden – auch über die Printmedien – mit Unmengen von »günstigen« und einfachen Hypotheken- und Kreditangeboten bombardiert.

Glamour auf Pump
Der Anstieg der Durchschnittslöhne von rund 500 Euro 2004 auf inzwischen umgerechnet 775 Euro beförderte zudem die Bereitschaft polnischer Konsumenten, über ihre Verhältnisse zu leben. Die Verschuldung der Privathaushalte wachse in einem »wahnsinnigen Tempo«, sagte die Ökonomin Lewiatana Maciej Krzak der Zeitung Rzeczpospolita. Neben dem üblichen Elektronikschrott und überdimensionierten Autos sind Hypothekenkredite für einen Großteil der Verschuldung verantwortlich. Dieser private Konsum bildet die dritte Säule des polnischen »Wirtschaftswunders«. Doch auch dieser Konjunkturlokomotive dürfte bald die Puste ausgehen. Wie die Gazeta Wyborcza kürzlich berichtete, steigt die Verschuldung nahezu exponentiell an. Bereits an die 106 Milliarden Zoty (rund 27,8 Milliarden Euro) schulden die Bürger Polens den Banken, 30 Milliarden mehr als noch zu Jahresanfang. Allein im Juli und August stieg die Schuldenlast um jeweils fünf Milliarden Zoty. Ein so hohes Tempo habe es hier noch nie gegeben, schreibt die Wyborcza. Angesichts steigender Zinsen und der damit wachsenden Inflationsgefahr dürfte die polnische Konjunkturparty somit bald zu Ende gehen – der Kater danach ist garantiert.

Dieses Kreditwachstum ist enorm, aber typisch für viele kreditgetriebene Ost-Länder. Ein heftiger Krach kommt.



2007-10-07:

Lebensversicherung - das Verlustgeschäft:

Hamburger Abendblatt: 12 Jahre gespart - so wenig bleibt

Kapitallebensversicherungen bringen deutlich weniger Geld, als die Kunden zu Vertragsabschluss erhofft haben. Das zeigt eine neue Analyse des Branchendienstes Map-Report von Verträgen mit zwölfjährigen Laufzeiten, die in diesem Jahr endeten.

Die Auszahlungen fallen um bis zu 19 Prozent geringer aus, als den Kunden bei Abschluss anhand von Beispielrechnungen, die auch gern mal von einem Vertreter als Prognose dargestellt werden, suggeriert wurde (siehe Tabelle). Betroffen sind alle Lebensversicherer. "Gehofft hatte man bei Abschluss 1995 im Branchendurchschnitt auf eine Ablaufleistung von 21 713 Euro und einer Rendite von 6,19 Prozent", sagt Manfred Poweleit, Herausgeber des Map-Reports.

Erwartet jemand bei einem strukturierten Finanzprodukt mit extrem hohen Spesen etwas anderes? Die Herde wird immer geschoren.

6.19% das ist weniger als die reale Inflationsrate.



2007-10-11:

Europa-Zentralbanken warfen 575t Gold auf den Markt:

FXstreet: CBGA Gold Sales Totaled 475.75 Tons In Yr To Sep 26 - BIS


The total gold sales by the signatories to the Central Bank Gold Agreement, or CBGA, amounted to 475.75 metric tons in the year to Sept. 26, the Bank for International Settlements said Wednesday.

The CBGA limits total gold sales to 500 tons for each of the successive periods of twelve months until Sept. 26, 2009.

The signatories of the agreement are the European Central Bank, Banka Slovenije, Banca d'Italia, Banco de Espana, Banco de Portugal, Bank of Greece, Banque centrale du Luxembourg, Banque de France, Nationale Bank van Belgie/Banque Nationale de Belgique, Deutsche Bundesbank, Central Bank and Financial Services Authority of Ireland, De Nederlandsche Bank, Oesterreichische Nationalbank, Suomen Pankki, Schweizerische Nationalbank and Sveriges Riksbank.

War das wirklich alles? wieviel Gold wurde von den ZBs noch verleast?


Leserzuschrift aus Österreich:

Heute war zu lesen, dass 475 Tonnen Gold von den Zentralbanken im letzten Jahr verkauft wurden.

Eines ist in diesem Zusammenhang mehr als auffällig:

Es steht immer nur, dass diese oder jene Bank wieder x Tonnen Gold verkauft hätte; nicht einmal ist zu lesen, dass dieses Gold auch jemand kauft.

Das hat natürlich ausschlieslich mit Psychologie und den manipulierenden Medien zu tun, denn wenn nur zu lesen wäre: Chinesiche ZB kauft 500 Tonnen Gold, oder Indische oder Arabische Banken kaufen 1000 Tonnen Gold, würde das ja eher suggerieren, dass es sich hier um einen begehrten Stoff handelt.im Moment wird aber der Eindruck erweckt, die Westlichen ZB wollten ihr Gold um jeden Preis loswerden, um damit ihre Devisenreserven zu diversifizieren, heißt es..... dass ich nicht lache.

Meine Fragen an Sie:

1.) Gibt es von den ZB (speziell jene von China, Indien und die der Arabischen Länder) eine verlässliche Statistik, die über die Veränderungen in deren Goldbeständen Aufschluss gibt.

2.) Weiss man, wer die 475 Tonnen vom letzten Jahr gekauft hat?

3.) Warum kaufen Länder mit enormen Dollarreserven wie eben China Indien Japan Saudis nicht alles Gold, was physisch im Moment zu kriegen ist. Ich halte im Speziellen die Chinesen für klug genug dass sie wissen, dass ihre Dollar´s in den nächsten Jahren massiv abwerten werden. Durch gezielte Käufe von Edelmetall könnten sie zumindest einen kleinen teil ihres Vermögens retten. Für die komplette Konvertierung vom Monopolygeld in reale Werte wird es für $ Billionäre bereits zu spät sein.

Sehr gute Beobachtung. Man weiss (aber das erscheint nicht in den Medien) dass unglaublich viel Gold in den arabischen Raum geht, auch die Chinesen kaufen (verdeckt), ebenfalls habe ich Informationen, dass in Europa das Gold tonnenweise (von Einzelpersonen) gekauft wird.

Alles still und heimlich. Veröffentlicht werden nur die Verkäufe der Zentralbanken. Das ist natürlich ein Teil der Anti-Gold-Propaganda.

Warum die Milliardäre noch nicht zuschlagen? das ist ja das Geheimnis, dass dies noch gelingt, Wenn nicht mehr...



2007-10-12:

Preissteigerungen bei Lebensmitteln - ein internationales Problem:

(Links zugesendet mit verschiedenen Leserzuschriften - danke!)

BÜSO: Russischer Präsident Putin nennt Inflation der Lebensmittelpreise „Grund zur Sorge“
WIWO: Die globale Inflation kehrt zurück

Preissteigerungen. Warum die Preise nicht nur in Deutschland steigen, sondern weltweit. Welche Folgen die Rückkehr der Inflation hat und wer die Verantwortung dafür trägt. Und wie Sie sich gegen die Geldentwertung schützen können.

So teuer wie in diesem Jahr war die Gaudi noch nie. 15,40 Euro für zwei Maß Bier, 8,90 Euro für ein halbes Hendl, 2,20 Euro für zwei Fahrkarten mit dem Bus – macht zusammen 26,50 Euro. Wer in den vergangenen Tagen das Münchner Oktoberfest besuchte, musste tief in die Tasche greifen. Allein die Maß Bier kostete vier Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 1985 war der Gerstensaft sogar 150 Prozent teurer.

Damit ist das Ende der Teuerungswelle beim Bier noch längst nicht erreicht. Die Brauereien klagen darüber, dass der Preis für Strom um 23 Prozent gestiegen ist und der für Glas um 30 Prozent. Braumalz kostet sie 84 Prozent mehr als vor einem Jahr und Hopfen doppelt so viel. „Solche Kostensteigerungen können nicht mehr durch Einsparungen aufgefangen wer-den“, sagt Peter Hahn, Hauptgeschäfts- führer des Deutschen Brauer-Bundes.

Den wahren Grund erkennen/schreiben sie aber nicht: das Vollpumpen der Welt mit billigem Kredit.

Aber sogar der russische Zar wird schon besorgt - fürchtet er eine Hungerrevolte?

Aber da geht es hin: Hyperinflation Will Blow The Economic Doors Off




Auch in Australien gibt es Probleme mit der Verschuldung der Privathaushalte:

2007-10-12:

Australien - die Angst vor der Schuldenfalle steigt:

SMH: Four out of five Aussies fear debt trap

Four out of five Australians in debt are worried they will be further in the red over the coming year, a survey from the nation's biggest consumer credit check firm shows.

Almost two million consumers don't know how they will pay off their next bill as personal bankruptcy levels climb and speculation heightens of another interest rate rise by Christmas.

The report commissioned by Veda Advantage found 81 per cent of Australians in debt were worried about their ability to make repayments during the next 12 months.

Kein Wunder im Land mit der höchsten Privatverschuldung der Welt. Jetzt frisst die Inflation die Rückzahlungskapazität auf.

Im nächsten Kondratieff-Zyklus werden auch die Australier wieder richtig Angst vor Schulden haben - wie immer.





2007-10-08:
Zu viele Autos zu verkaufen (Leserzuschrift):

Autos, Absatz und Kfz-Industrie (subjektiver Eindruck):
Ich wohne in Wiener Neustadt, und was hier für eine Unmenge an neuen, fast neuwertigen oder auch gebrauchten Automobilen an gut frequentierten Ecken herumsteht und auf Käufer wartet, ist einfach phänomenal.
Die ganze Bundestraße 17 von Wien südwärts scheint eine einzige Gebraucht- und Neuwagenmeile zu sein. Das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck, und der kann auch täuschen, aber noch vor fünf Jahren waren die Händler noch wesentlich weniger penetrant, und haben ihre Modelle hauptsächlich in den Schauhäusern gehabt. Heute sind schon ganze Grundstücke und Parkplätze an den Hauptstraßen wahrlich "zugepflastert", allerdings mit Autos und nicht mit Pflastersteinen, wie man meinen möchte ....
und noch immer arbeiten die Fließbänder auf Hochtouren .... Wie lange noch?

Das Geld für solchen blechernen Luxus wird offenbar knapp. Zeichen der Verarmung durch Inflation.

Reaktion darauf (Leserzuschrift):

Ich lese immer wieder auf Ihren Seiten Kommentare von Menschen, die beobachten, wie alles schlechter wird (das Beispiel gerade mit den Autos die entlang der B17 angeboten werden).
Auch meine Bekannten aus Österreich erzählen, dass sie sich nicht vorstellen können, wie das eine Durchschnittsfamilie heute so managt. Aber das Interessante an der Sache, diese Bekannten verdienen meines Erachtens alle so viel Geld wie nie, haben Haus, 2 Autos, Urlaub wie immer. Wo sind da wirklich die "Armen"? Vom Gerede her, kann ich auch darauf schließen, dass es schlecht aussieht, aber von dem was meine Augen sehen, habe ich einen ganz anderen Eindruck. Irgendwie passt mir nix mehr zusammen.

Das hängt natürlich auch von der sozialen Schicht ab. Unter den Lesern von Hartgeld.com sind vermutlich kaum Arme.
Warum überbieten sich die österr. Regierungen mit Sozialleistungen und Steuererleichterungen für die Unterschichten und Familien? Weil das Stimmvieh sonst unruhig wird- weil es mit dem Geld nicht mehr auskommt.

Ausserdem darf nicht vergessen werden, dass besonders in höheren Schichten weiterkonsumiert wird wie bisher, um den Schein/Status zu wahren, auch wenn alles auf Pump ist. Banker sagen, dass rund um Wien, dort wo die Häuser mit den Hypotheken stehen, sind 80% aller Konten überzogen.

PS: Wie oft kommen Mails mit dem Inhalt: ich kann nicht in Edelmetalle investieren, da ich kein Geld habe - dafür eine Hypothek. Diese schrecklichen Kredite saugen den Leuten offenbar das (finanzielle) Blut ab.




2007-10-13:

Interessante Informationen zur Argentinienkrise:

NewLeftReview: RACKING ARGENTINA

Time had run out. From April 2000, the downturn on Wall Street signalled the end of the US boom and the onset of a grave deterioration in the world economy. Capital flew out of the country as predictions grew that Argentina faced a ‘hard landing’. The deficit worsened, despite spending cuts. By November 2000, default was looming. The government turned to the IMF for emergency assistance. The Fund set conditions of draconian fiscal austerity. If these were met, a huge loan, totalling almost $40 billion, would be made available to prop up the currency-convertibility system....

As depositors emptied their bank accounts and safety-deposit boxes, De la Rúa appeared resigned to Armageddon: ‘I give my life to the fight,’ he vowed in July 2001: ‘I will never devalue.’ [34] The IMF now demanded that the government achieve a zero fiscal deficit as the condition for a further loan of $8 billion; it targeted the increase in provincial public-sector employment—up 35,000 between 1999 and 2000, by the Fund’s own figures—as a major ‘fiscal problem’ and symptom of ‘public-sector bloat’. In October 2001, mid-term elections revealed the public’s disorientation and disillusionment. The Alianza vote collapsed; the Peronists’ increased (bringing Duhalde into the Senate) but the biggest jump was the 4 million people who cast blank ballots. [35] Withdrawals from bank deposits reached $500 million per day in late November, and a staggering $1 billion per day in early December. It was in these circumstances that Cavallo instituted the corralito. Backing for De la Rúa now vanished completely. Defence of convertibility was no longer possible. The popular uprisings of December 2001 saw De la Rúa’s flight, devaluation and the historic debt default.

Sehr gute Zusammenstellung der Wirtschaftsgeschichte Argentiniens und der Krise 2001/2002.

Ende 2000 konnte man schon merken, dass bald der Kollaps kommt - der Schrei nach IMF-Hilfe

Ende 2001 hat dann der Bank Run begonnen, damit war es vorbei. $1 Mrd. an einem Tag, bevor man die Banken geschlossen hat.




2007-10-07:

Autohändler sterben reihenweise (5. Okt):

Ich hatte heute ein Telefonat mit einem Branchen-Insider. Es ist nicht nur der Autoabsatz massiv eingebrochen - auch bei Prestigemarken.
Auch die Autohändler sterben reihenweise, weil ihnen von den Banken die Kreditlinien gestrichen werden.

Hier sieht man 2 Kräfte am Werk:
a) die späte Inflation, die die direkten Lebenshaltungskosten explodieren lässt, für Luxus wie Autos bleibt weniger Geld
b) der einsetzende Credit-Crunch, wo dem hoch verschuldeten Autohandel der Kredit weggenommen wird.


Leserkommentar zur diesem Eintrag:

ich habe beruflich mit/in mehreren Autohäusern von Prestige-/Volksmarken zu schaffen. Im Augenblick schaut es aus eigener Erfahrung so aus, dass die Unternehmen zwar erhebliche Umsatzverluste (teilweise bis in den Bereich 50-60% zum Vorjahr) hinnehmen müssen, aber die Ertragszahlen vorerst noch geschönt werden können.

Es gibt einen sich verstärkenden Hang zu Entlassungen und Überrationalisierung, weiterhin werden Einmaleffekte massiv vorgezogen, um die aktuellen Quartale zu manipulieren. Im Bereich der Bestandsfinanzierung sind die Banken allerdings weiterhin recht freizügig, sprich in der Finanzierung des operativen Fahrzeuggeschäfts. Anders schaut es freilich mich nicht zweckgebundenen Krediten aus.

Auf was ich damit aber im Prinzip hinaus will, dass ist der Umstand, dass in dieser Branche z. Zt. massiv geschoben wird, in dieser Extremform seit ca. 1 - 1 1/2 Jahren. Selbst wenn die Insolvenzrate bereits als hoch zu bezeichnen ist, so wird auch hier der massive Kollaps erst noch kommen. - Leider scheint es in dieser Branche, die zum großen Teil von kleinen bis mittelständischen Betrieben geprägt wird, noch mehr an Weitsicht zu fehlen, als man es ohnehin schon gewohnt ist.

In den meisten Fällen werden schlicht die Augen geschlossen und auf Besserung gehofft.

Hmm, massive Umsatz-Einbrüche und geschönte Zahlen. Das geht auf die Dauer nicht gut.

Wie immer wissen diese Firmen und ihre Lenker natürlich nicht, was sich hinter den Kulissen monetär abspielt. Sie werden es merken - zu spät.


Noch ein Kommentar dazu:

Eine Ergänzung zu den beiden aktuellen Beiträgen in Sachen Händlersterben. Ich kenne jemand der ein Autohaus hat (keine Premiumarke !).

Vielleicht ist er deswegen einer der wenigen, die noch (!) schwarze Zahlen schreiben. Er sagt, dass im ganzen Einzugsgebiet die Händler für deutsche Nobelmarken eigentlich alle pleite sind, doch die Konzerne stützen zum Teil massiv weil sie es sich aus Imagegründen (noch) nicht leisten können, ihre ganzen Händler über die Wupper gehen zu lassen.

Das klingt so ähnlich wie die Stützung von GM und Ford durch Helicopter Ben. Am Ende werden sie alle gemeinsam untergehen.



2007-10-08:

Die Sparkasse Hof wackelt nicht?

Frankenpost: Krisensitzung der Sparkasse Hof

Die Kreis- und Stadtsparkasse Hof ist in einer besorgniserregenden Lage. Die Regierung von Oberfranken als eine der Aufsichtsbehörden hat dem Verwaltungsrat des Instituts Fesseln angelegt.

Die 60 Millionen Euro an Kredit-Wertberichtigungsbedarf haben laut Gerstner ihre Ursache in der allgemein schwachen wirtschaftlichen Lage der Region mit einer Reihe von Firmenzusammenbrüchen und hoher Arbeitslosigkeit. „Aber jene Insolvenzen, von denen unser Institut betroffen ist, sind durch unsere jährlichen Erträge und unser starkes Eigenkapital gedeckt. Die Sparkasse wackelt nicht. Wir sehen Licht am Horizont. Unsere Probleme rühren auch daher, dass unsere Überlegungen stark von Arbeitsplatz-Erhaltung geleitet werden – Firmen zu helfen, die in Not geraten sind. Davon lassen die großen Banken schon lange die Finger.“

Die lügen bis zur letzten Sekunde. Und dann kommt das politische "Arbeitsplatz-Argument": wir haben Arbeitsplätze durch verlorene Kredite gerettet.
Hat dort noch jemand ein Guthaben? Auch Deutschland braucht Bank Runs wie bei Northern Rock - und wird sie bekommen!

Wenn solche Meldungen kommen, dann fliegt der Pleitegeier schon sehr tief - kurz vor der Landung.

Bei solchen Banken: Rette sich wer kann - bevor sie schliessen!


Die reale Lage im "Mittelstand" (Leserzuschrift aus Franken):

Ich bin im Aussendienst beschäftigt und vertreibe Werkzeuge etc. - vor allem mittelständischen Betrieben und Handwerksbetriebe mit Schwerpunkt Tischlereien, Bayern, bzw. in Franken.

Meine Gebietsumsätze (obwohl ich über 20ig Jahre in dem Gebiet bin) kennen seit ca. 5 Jahren nur eine Richtung nach unten. Mehr als 95 % der Aufträge laufen nur noch über den Aussendienst, trotz hervorragender Internet-Seite, und zusätzlichen Messeauftritten.

Neukunden und andere Steigerungen können die Verluste leider nur in einem kleinen Teil absorbieren.

Das letzte Quartal war unter alles Kanone - ich habe im zum Vorjahresumsatz gut 30 % Umsatz verloren.

Doch in den Zeitungen liest man nur von Aufschwung. Als ein Bericht von der Handwerkskammer im Juni veröffentlicht wurde wo drin stand die Betriebe bzw. die Meister suchen händeringend nach Fachpersonal, frage ich bei meiner Kundschaft mal nach. Bis auf wenige Ausnahmen, welche ja die Regel sind - sagten alle zu mir, ich mache wohl einen "Witz", sie würden froh sein den Personalstand halten zu können. Wichtig dabei ist zu wissen, daß meine Kunden in den letzten Jahren den Personalstand meistens 50%ig und sogar oft mehr % gesenkt haben.

Somit, in dem Artikel der Zeitung wurde eindeutig eine falsche Aussage gemacht und zudem suggeriert es wären keine Fachleute vorhanden...dann frage ich mich ehrlich wo sind denn die ganzen Gesellen hin die abgebaut wurden...sind die alle ausgewandert .

Somit ein kleine Zustandsbeschreibung aus dem bayerischen Franken, Richtung Berlin bis Hof/Saale. Ich habe den Niedergang hautnah erlebt. Und Aufschwung vielleicht ist der woanders lol aber zumindest nicht hier in Gegend. Im Regierungsbezirk Oberfranken ist es noch viel härter....Naja, wie sagst man so Auf Holz klopfen...

Kommentar erübrigt sich. Klingt irgendwie nach Depression, oder?

Übrigens, dafür gibt es Hartgeld.com: es zeigt die reale Situation, wie sie ist - nicht aus dem Elfenbeinturm.



2007-10-11:

Die SachsenLB hofft weiter:

LR-Online: Neue Zahlen, neue Sorgen um Sachsen LB

Seit die Sachsen LB in diesem Sommer in eine heftige Schieflage geraten ist und erst durch einen Notverkauf an die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gerettet werden konnte, erschien die öffentlich-rechtliche Bank des Freistaates wie eine große Unbekannte, deren Auslandsgeschäfte der Öffentlichkeit und Verwaltungsräten verborgen blieben. Für Aufsehen sorgte im August eine Kreditlinie von 17,3 Milliarden Euro, die ein Pool der Sparkassen zur Absicherung der kriselnden Landesbank bereitstellen musste.

Demnach beläuft sich das Portfolio des Ormond Quay gegenwärtig noch auf 16,7 Milliarden Euro und die Größe des Georges Quay auf 5,6 Milliarden Euro.

Die hoffen immer noch auf eine Besserung der Kurse. Man muss wisssen, das über diese Conduits in Irland US-Subprime-CDOs in Asset Backed Commercial Paper produziert wurde. Der ABCP Markt ist weiterhin tot. Solange nicht die Zentralbanken diesen Mist in voller Höhe aufkaufen, ist mit einem praktischen Totalausfall zu rechnen. Die volle oder fast volle Summe der Kreditlinien fällt dann an - das Land Sachsen bürgt dafür, denn das 6% Eigenkapital der Bank reicht dann sicher nicht.

Die SachsenLB ist nur eine Bank, die es gemacht haben - fast alle haben es getan, auch andere Landesbanken, Deutsche Bank, Barclays, Citygroup, Summe über $1 Tn.
Und nicht vergessen, diese Conduits waren nur eine Verlustquelle. Man sollte einmal darauf warten, wenn die CDS-Zahlungen fällig werden.


Umsätze im Einzelhandel brechen ein (Leserzuschrrift-DE):

Im Oktober brechen die Einzelhandelsumsätze in den von mir betreuten Firmen massiv ein. Sportartikel bis zu 35% Elektroartikel bis zu 20%. Offensichtlich hat der „dumme“ Bürger doch noch Instinkte die funktionieren. Auch wenn die meisten Menschen nicht verstehen, was zur Zeit abgeht, fühlen sie doch, dass etwas nicht stimmt. Dies führt dazu, erst einmal den Geldbeutel zuzulassen.

Die Realität!

Noch mehr Realität - aus der NRW-Autobranche (Leserzuschrift):

Ein paar Beobachtungen zur Lage in DE möchte ich auch beisteuern, wenngleich es sich hierbei vorwiegend um meine subjektiven Eindrücke handelt.

Ich selbst bin kleiner selbständiger Kfz Teile Händler mit zusätzlicher eigener Herstellung von Zubehör und Tuningteilen. Ich betreibe seit einigen Jahren u.a. auch einen kleinen Webshop auf ebay.de, der bis zum Frühsommer auch gut funktionierte.
Was aber auffiel, ist die Tatsache, dass dieses Jahr das übliche Sommerloch nicht wieder geschlossen wurde. Im Klartext: der Markt ist tot seit Juni und die übliche Wiederbelebung ab Ende August ist bis jetzt ausgeblieben. Ein paar Artikel gehen zwar noch hin und wieder, doch die liegen deutlich unter der 50,- Schmerzgrenze, die sich offenbar als feste Grösse etabliert hat.

Gespräche mit anderen Teilehändlern, die zum grössten Teil ein deutlich höheres Volumen "fahren" (z.B. Kühler Grosshändler) haben allesamt ähnliche Probleme - ebay Umsätze massiv eingebrochen, Werkstattgeschäft läuft noch unvermindert zur Zeit (wie lange noch?).

Hier wird einem schlagartig klar, dass nicht nur weniger Neufahrzeuge privat angeschafft werden, sondern auch Reparaturen bei Altfahrzeugen "hinten angestellt" werden. Dies betrifft selbst lebenswichtige Teile, wie z.B. Kühler, Bremsen, etc...

Von meinen Kunden höre ich in letzter Zeit auch häufiger dass sie Reparaturen oder Anschaffungen von Zubehör, etc.. zeitlich nach hinten verschieben.
Ich pers. kann dies mittlerweile gut nachvollziehen, geht doch ein gefüllter Bauch, eine bezahlte Miete, etc. vor einem funktionierenden Automobil.

Diese Entwicklung ist auch dieses Jahr im sonst umsatzstarken Oktober zu beobachten, wo Käufe mittlerweile vorwiegend am Monatsanfang und Ende getätigt werden. Eine gewisse Leerzeit um den 20. jedes Monats gab es immer, nur wird der 20. eines jeden Monats zunehmend immer länger.

Betrachte ich mir den Fahrzeugbestand und vor allem den Zustand hier in meiner Strasse (Köln), so sehe ich meine Vermutung bestätigt.

Allerdings wird nach wie vor auf Pump gekauft, was auch die Neuwagenhändler eindeutig am liebsten sehen. Dieser Verschuldungsboom (aus Imagegründen?) grassiert offenbar weiterhin ungebrochen.
Wir haben es selbst erlebt - dem Verkäufer wäre eine Finanzierung lieber, als ein Barkauf, da er dann mehr Provision (von der Bank) bekommt (Toyota). Offenbar ist wohl die normale Verkäuferprovision im Autohandel auch mittlerweile ziemlich am Boden.

Soweit meine persönlichen Eindrücke von der Situation "vor Ort".

Dazu muss gesagt werden, dass die Wirtschaft in den letzten 6 Monaten keineswegs eingebrochen ist, auch der Credit-Crunch wirkt sich noch nicht besonders aus (siehe Auto-Finanzierungen). Das Einzige, das sich wirklich geändert hat, ist eine Explosion bei den Kosten essentieller Dinge wie Lebensmittel oder Strom. Hier sieht man die Auswirkung der Inflation. Auch die € 50 "Schmerzgrenze" deutet darauf hin. Die Leute haben kein disponibles Einkommen mehr. Alles, was nicht lebensnotwendig ist, kann nicht mehr gekauft werden. Wer macht Auto-Tuning mit leerem Magen? Die Leerzeit um den 20. eines Monats - wenn das Gehalt zu Ende ist.

Wir kommen bereits dahin (aus meinen Krisen-Seminar):

„Peak Oil“ von Jim Brown, U.K. Professional Investor:
People will have to decide if they want to eat or travel, because both will not be possible at the current scale.

Die Leute müssen sich entscheiden, ob sie essen oder ein Auto haben und damit fahren wollen. Es ist soweit.

Vorschlag: Man möge die Ökonomen und Wirtschaftsweisen auf 70% des Durchschnitteinkommens setzen, damit sie die Situation wirklich verstehen!


Ein "Nachschlag" vom selben Autor:

Ein Augenöffner in Richtung Inflation - so war es auch von mir gemeint.
Zum Glück laufen die sonstigen Geschäfte ausserhalb von ebay.de noch ganz gut, da ich auch viele Kunden aus dem Ausland habe, bei denen offenbar noch etwas Luft ist.

Vielen kleineren Werkstätten geht es übrigens ebenso. Die Kunden bleiben aus oder reparieren nur noch über den TÜV - z.T. sogar mit gebrauchten Bremsenteilen vom Schrott (Scheiben und Beläge)!

Wer aber den ach so günstigen Neuwagen auf Pump zu niedrigen Raten kauft, rennt ja kurze Zeit später ebenfalls im Hamsterrad, ohne es zunächst komplett zu wissen.

Man wirbt da mit z.T. schon mit 7 Jahren Garantie, die aber nicht auf Verschleissteile gelten und auch nur dann wirksam sind, wenn man wirklich jede Inspektion machen lässt - ein lukratives "After-Sales" Geschäft für den Händler.

Bei einer Finanzierung über 3-5 Jahre, muss das Auto alle Inspektionen in dieser Zeit haben, Vollkasko versichert sein, usw... das steht natürlich nicht in der Werbung mit der günstigen Monatsrate.

Oder nehmen wir mal einen günstigen Kleinwagen - Renault Modus in dem Fall.

Günstig im Unterhalt, ja, aber ein Lampenwechsel bei den Scheinwerfern verschlingt schon 1,5 Arbeitsstunden in der Werkstatt, weil dafür die komplette Front (Stosstange, Scheinwerfer, etc) raus muss. Somit sind dann nicht nur 30,- für ein paar H7 Birnen fällig, sondern rund 150,- (!).

Dass ein solcher Kleinwagen dann nicht mehr wirklich günstig ist - Leuchtmittel sind kein Garantiefall - dürfte jedem klar sein.

Solche Kosten sind auch für den Käufer nicht vorhersehbar, daher kann man ihm nur begrenzt Schuld zuschieben für solche regelmässigen Folgekosten.

Haben Sie sich schonmal den Gebrauchtfahrzeugmarkt in letzter Zeit in DE angesehen?

2 Beispiele aus eigener Familie dazu

Die Eltern einer Freundin wollten vor einem Jahr ihren Vectra B Caravan verkaufen - laut Liste rund 7500,- wert (sehr gute Ausstattung/Zustand)
Wir haben internetweit annonciert - bei mobile.de, AS24, usw..
2 Monate vergingen, ohne einen einzigen Anrufer
3. Monat - ein paar meldeten sich, aber keiner kaufte.
4. Monat - Auto ging für 5500,- an einen lokalen Händler

2, Fall - eine Freundin versuchte ihren 2004er Ford Ka (ebenfalls mit allen Extras und top) zu verkaufen. 6500,- war VB.
Nix - keiner meldete sich - auch bei 6000,- niemand.

Das Auto wäre es wert gewesen, aber...

Offenbar hat kein Privatmann, der so ein Auto (Zielgruppe Innenstadtbewohner mit kleinen Budget) sucht, 6000,- in bar zur Verfügung. Da gehen die lieber zum Händler und stottern monatlich ab, weil es nicht 6000,- auf einmal, sondern ~ 6500 auf 36 mal sind.
So sieht´s doch aus derzeit (und ich bekomme es von befreundeten Autohändlern auch so bestätigt).

So... jetzt habe ich mich leider doch ein wenig in Rage geschrieben, aber ich hoffe, Sie konnten daraus ein paar verwertbare zusätzliche Infos gewinnen.

Wow! 6000 "Peanuts" können die nicht ansparen? warum - weil sie das Geld vorher für andere Dinge ausgeben - ein oder mehrere Handies müssen sie aber alle haben! Es ist nicht nur die Inflation allein.




2007-10-13:

Wenn die (grüne) Ideologie das Hirn vernebelt:

Handelsblatt: Kapitalanlagebetrug in Millionenhöhe vermutet

Einem mutmaßlichen Anlagebetrug mit Wind- und Solarkraftanlagen in zweistelliger Millionenhöhe ist die Staatsanwaltschaft Hamburg auf die Spur gekommen. Die Behörde ermittelt gegen vier führende Mitarbeiter des Hamburger Emissionshauses EECH, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Rüdiger Bagger, am Freitag mitteilte.

Laut Staatsanwaltschaft geht es in dem Verfahren um zwei konkrete Anlageprojekte. Betroffen seien eine Anleihe Windkraft Frankreich mit einer Verzinsung von 8,15 Prozent und einer Laufzeit bis August 2008 sowie eine Euro-Solar-Anleihe, die mit 8,25 Prozent verzinst sei und im November 2010 fällig werde. Laut Staatsanwaltschaft hat EECH für die Windkraft-Anleihe 15 Mill. Euro eingesammelt, aber nur 2,5 Mill. Euro in Windkraftgeschäfte in Frankreich investiert. Von den 46 Mill. Euro der Solar-Anleihe seien nur 3,5 Mill. Euro gemäß der Bestimmung verwendet worden.

Die Konsumenten werden wieder abgezockt - immer die gleiche Masche.

Ein lukratives Geschäft - die Wind- und Solarenergie-Branche. Es gibt genügend grüne Schafe auf dieser Weide.


Leserzuschrift aus Deutschland zu Versicherungen:

Habe gestern mit einer Bekannten aus der Versicherungsbranche telefoniert. Auch hier ziehen dunkle Wolken auf. Umsätze rückläufig, Mitarbeiter die gehen werden nicht ersetzt usw. Bis zu den ersten Entlassungen ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Da kommen noch grössere Probleme als eine Schrumpfung.


20:30: Hier ist schon eine Problem-Versicherung:

WIWO: Droht Mannheimer Versicherung finanzielle Schieflage?

Heros-Pleite. Über 20 Unternehmen, die Opfer des betrügerischen Geldtransporteurs Heros wurden, fordern Entschädigung von der Mannheimer Versicherung, wobei die Gesamtsumme eine dreistellige Millionenhöhe erreichen könnte. Dies würde die Finanzkraft der Mannheimer übersteigen – auch weil sie sich nach WirtschaftsWoche-Informationen kaum abgesichert hat.

Die ist schon 2003 fast umgefallen. Ist es jetzt soweit? Die sind eine Hochrisiko-Strategie gefahren.

20:30: Und eine Bank auch noch:

WIWO: Weberbank macht Millionenverluste

Geschönte Zahlen. Die Weberbank ist wirtschaftlich angeschlagen und hat sowohl Verluste nicht kommuniziert als auch Zahlen geschönt. Das belegen Recherchen der WirtschaftsWoche.

Angeblich eine Privatbank.

...

Immobilienmarkt Bayern - die Preis-Illusionen sind intakt (Leserzuschrift):

Auch hier bei mir in Bayern ist die Lage auf dem Immobilien-Markt anscheinend die gleiche wie in Österreich.
Da auch ich seit ca. 2 Jahren nach einer Immobilie/Grundstück suche, musste ich feststellen, das sehr viele Häuser auch nach über einem Jahr noch nicht verkauft wurden.
Die Preise bleiben aber auch hier trotzdem stabil und werden nicht gesenkt (vermutlich sind diese Verkäufer nicht darauf angewiesen).

Ein anderes mal habe ich einen Makler darauf hingewiesen, dass sein angebotenes Grundstück gemäß dem Bodenrichtwert den ich bei der Gemeinde erfragt habe,
nur die Hälfte von dem wert ist, wie er es mir angeboten hat. Dies hat er mit der Begründung abgewiegelt, dass der Verkäufer dieses aber auf keinen Fall für diesen Preis hergeben würde. Lediglich um 10-20% hätte man reden können.

Ein weiteres Beispiel war eine ältere Grundstücksbesitzerin die ich direkt angerufen habe, um die Maklerkosten zu umgehen (ich hatte das Grundstück auf dem Werbeaushang erkannt).
Die wollte mit mir nicht mal richtig darüber reden, war sogar erboßt, als ich ihr sagte, dass ich für Ihr 2000 qm Grundstück (Randlage einer Kleinstadt) nicht die geforderten 200.000 Euro löhnen will (es sollte ja auch noch Geld übrig bleiben, um darauf ein Haus bauen zu können).
Auch dieses Grundstück ist bereits seit mindestens einem Jahr zum verkaufen. Anscheinend wartet die auch auf bessere Zeiten.

In den USA war es auch so, dass man mit den Preisen nicht herunter wollte. Irgendwann werden diese Preis-Illusionen zerbrechen.



2007-10-14:

Hält man so Kunden - Deutsche Telekom (Leserzuschrift)?

Ist die Dt. Telekom auch schon am Ende ?

Auf meine zwischenzeitliche Kündigung, die lt. Vertrag erst Anfang Februar 2008 wirksam wird, erhielt ich nur ein hinhaltendes Bestätigungsschreiben ohne genaue Angabe meines Anschreibens: man müsse den Vorgang noch genau prüfen. Groß war mein Erstaunen, als die Telekom in einem weiteren Schreiben – ohne dass ich mich noch einmal dazu geäußert hätte – ca. 1 Woche später „erfreut feststellte, dass ich meine Kündigung zurückgenommen hätte und weiterhin zufriedener Kunde des Unternehmens sei.“

Wie verzweifelt muss die wirtschaftliche/finanzielle Situation eines der bekanntesten dt. DAX – Unternehmens sein, dass man sich vorsätzlich derart deliktischer (= krimineller) Methoden bedient ? So wie es aussieht, bleibt tatsächlich nur noch Strafanzeige wegen Nötigung, Betrugs. etc. etc.

Bereits vor einigen Wochen gingen Meldungen durch die Presse über ähnliche Übergriffe der Dt. Telekom.

Die müssen wohl von AOL in den USA gelernt haben (aber nicht vor deren Misserfolgen mit solchen Methoden).
Nachdem ihnen die Kunden wegen mangelndem Service scharenweise davonlaufen glauben sie offenbar solche Methoden ergreifen zu müssen.
Der Verdacht, dass es ihnen nicht gut geht, liegt wohl nahe.

PS: der Autor ist promovierter Jurist - das machen sie offenbar bei allen - nach Schema F.


Autohänder-Exitus:

Spiegel: Wie das Tankstellensterben in den Siebzigern

Die Zahl der Autohändler-Pleiten hat deutlich zugenommen. Absatzprobleme und der Handel per Internet machen vor allem mittelständischen Firmen den Garaus - viele Werkstätten verdienen nur noch an Reparaturen, der Pkw-Verkauf selbst bringt nichts mehr ein.

Auch hier wieder Prestigedenken. Weil die Hersteller das Autohändler-Leben bei sinkender Nachfrage immer teurer machen, schrumpft die Zahl der Händler.
Haben diese Hersteller daran gedacht, welchen Wert ein flächendeckendes Händlernetz haben könnte? Denn in die Löcher dringen andere ein.


Ratenzahlung bei €400 (Leserzuschrift):

Heute war ein Prospekt einer großen Elektronikkette im Briefkasten. Jetzt kommts: 8 (!!) Seiten ausschließlich Angebote zur Ratenzahlung. Die Ratenhöhe wurde plakativ dargestellt, der Barpreis in kleiner Schrift ausgewiesen. Angeboten wurde u.a. die Finanzierung einer Playstation 3 zu knapp 400 €. Ich kenne nicht die Beurteilungsgrundlagen der dortigen Finanzierung, aber wenn jemand 400 € für ein nicht lebensnotwendiges Produkt finanzieren muß ....

Ist doch bezeichnend für unser Zeit, oder? Offenbar kann man anders nicht mehr verkaufen.




2007-10-06:

Der wahre Umfang des Northern Rock Desasters:

Independant: Northern Rock's borrowing from Bank passes £10bn

Northern Rock has taken its borrowing from the Bank of England above £10bn, it emerged last night, with the bank hiring the American giant Citigroup to help find a market solution to its funding crisis.

"If these figures are right, Northern Rock's loan is more than five times the Bank's capital, which would be seen as incautious if it were a bank in the private sector," Mr Ward said. "Obviously the Treasury stands behind the Bank of England but in terms of perception it would be better to have a larger cushion."

Die von der Bank of England zur Verfügung gestellten Summen sind 5 mal so hoch wie das Eigenkapital. Der britische Staat wird diese Verluste am Ende übernehmen müssen, wenn die Bank regulär (ohne Verlust für die Anleger) verkauft werden soll. Kaum ein Käufer wird diese Verluste mit übernehmen wollen. Das zeigt auch das Beispiel der untergegangenen US-Netbank, wo der Käufer nur die einlagengesicherten (d.h. staatlich garantierten) Einlagen übernimmt.

Jetzt braucht man sich nur vorzustellen, Barclays oder eine andere UK-Grossbank geht unter. Wollen Brown & Darling dann auch alle Einlagen staatlich garantieren?


Der "Permanent-Bulle" muss auch Verluste eingestehen:

Handelsblatt: Merrill Lynch schreibt Milliarden ab

Jetzt macht auch Merrill Lynch einen Schnitt: Die US-Investmentbank hat die Märkte wegen der Probleme an den Finanzmärkten auf massive Abschreibungen vorbereitet, die einen Verlust im dritten Quartal nach sich ziehen. Allerdings übersteigen die Abschreibungen die anderer Banken bei weitem.

Die Frage ist: wie hoch sind die realen Verluste mit CDO & co. Banken sind Meister beim Verschleiern von Verlusten.

Und wie üblich müssen einige Manager als Sündenböcke gehen. Im Boom kann man in diesen Häusern nur mit exzessiver Kreditausweitung aufsteigen, im Crash zittern dann alle um ihre Jobs und Bonusse. Damit wird der Kreditzyklus nur weiter verstärkt.


US-Baulöwen - "Desperation Time":

Bloomberg: Homebuilders Liquidate Assets in Desperation Sales


When D.R. Horton Inc., the second- biggest U.S. homebuilder, couldn't sell the one-bedroom condominium in San Diego it listed for $349,800, the property was auctioned as a last resort for 37 percent less.

D.R. Horton, with annual revenue of about $11 billion, and Hovnanian Enterprises Inc. now face the worst choice in the worst residential real estate slump since the 1930s. They're selling homes at any price they can get.

``It's desperation time and some companies may not make it,'' said Alex Barron, an industry analyst at Agency Trading Group Inc. in Wayzata, Minnesota. ``At this point in the housing cycle, if you have too much debt, it's hard to get out from under it.''

Inzwischen nehmen sie also jeden Preis für ihre Häuser und Wohnungen. $350'000 für eine Einzimmer-Wohnung war doch etwas zu viel verlangt.
Verschiedene Kommentatoren schreiben schon vom schlimmsten Immobilienmarkt seit den 1930er Jahren.

Die nächste Stufe: der reihenweise Untergang auch der grossen, börsenotierten US-Home-Builders.




2007-10-08:

...

Aber andere Grossbanken haben offenbar irdische Probleme:

Handelsblatt: US-Großbanken drohen Milliardenabschreibungen

Nach anderen Branchengrößen wird die Kreditkrise wahrscheinlich auch den US-Finanzinstituten JP Morgan Chase und Bank of America mit Milliardenbelastungen zusetzen. Besonders bemerkbar machen sich Neubewertungen bei Kreditzusagen für Großübernahmen. Wie sehr es die beiden Banken trifft.

Doch nicht alles so "repapriert"?




2007-10-09:

...

Wieder hat es einen US-Hedge Fond umgeworfen (Aus dem MIDAS vom 8. Okt.):

FREEZE IS ON AT GIANT MORTGAGE HEDGE FUND
By RODDY BOYD
NY POST

October 6, 2007 -- Ellington Capital Management, the country's largest mortgage-backed securities hedge fund, sent a letter to investors notifying them that redemptions and withdrawals in two of its funds would be suspended because of a sharp decline in the liquidity of certain mortgage- and asset-backed markets.

The Old Greenwich, Conn.-based hedge fund, which has $5.2 billion in assets, is considered a bellwether for measuring the health of the mortgage-backed securities market.

The fund's redemption suspension covered two mortgage-credit funds with about $1.9 billion in assets between them, according to the investor letter from Michael Vranos, the fund's general partner.

According to the letter, which was obtained by The Post, Ellington's move came after liquidity and value data provided by Wall Street's mortgage-bond desks at the end of September for the bonds in the portfolios varied so widely that Vranos and his colleagues could not assign a fair value to them.

Wieder die übliche Methode: Auszahlungen werdn gestoppt. Dieser Fond dürfte primär mit MBS/CDOs spekuliert haben.

Junk-Bonds weiterhin tot:


BÜSO: Wir können diesen Müll nicht verkaufen


Nach Angaben eines Berichts der Rating-Agentur Standard & Poors wurde seit Anfang August nicht eine einzige neue „hochverzinsliche" (Ramsch-)Anleihe herausgegeben. Über diese Tatsache machen sich Bankiers ernsthaft Sorgen, wie ein Artikel im Investment News Monday beweist.

Ein besonders extremes Beispiel ist, daß Banken den Hedgefonds das Geld leihen, mit dem die ihnen die abgestürzten Wertpapiere (wertlosen Müll) abkaufen, damit man sie aus den Bilanzbüchern herausnehmen kann, um den Eindruck zu erwecken, in die Märkte kehre wieder Normalität ein.

Falls noch jemand sagen sollte, alles sein in Ordnung. Und was die Banken hier an indirekter Bilanzkonsmetik machen...wie lange geht das gut?




2007-10-10:

...

Dazu - mehr "Northern Wreck": Briten greifen Northern Rock erneut unter die Arme


Der Credit-Crunch als Chart:

Zeit: Insel der Seligen

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte: Die Kreditumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hat ihn erbracht. Die Vertrauenskrise unter den Banken greift immer stärker auf die Realwirtschaft über. Es ist der größte Swing in Richtung restriktiv, seit die vierteljährliche Umfrage Anfang 2003 vom Eurosystem gestartet worden ist. Es kommt noch schlimmer, das zumindest erwarten die Banken. Im nächsten Quartal werde die Kreditvergabe noch strenger gehandhabt. Auffallend ist, wie gut Deutschland weg kommt. Hier scheinen paradiesische Zustände zu herrschen.



So paradiesisch sind die Zustände in Deutschland auch nicht, aber andere haben die Kreditbremse bereits stärker angezogen.
Nicht vergessen: der Junk-Bond Markt ist tot, daher werden auch keine "Junk-Kredite" vergeben.

Interessant wird es erst, wenn aus diesem Grund die Firmenpleiten zunehmen.




2007-10-11:

...

Was Sie immer über CDOs wissen wollten:

FAZ: Die Risikostreuung entpuppt sich als Pferdefuß

Sehr gute Beschreibung dieses Kredit-Derivates. Die Dinge sind so kompliziert, dass sich fast niemand auskennt. Was sind etwa "heroische Ausnahmen"?
Diese Komplexität führt derzeit zu massiver Unsicherheit und Ablehnung.

Leserkommentar dazu:

Da macht sich ein Redaktor der FAZ die Mühe einmal genauer zu klären wie diese CDOs aufgebaut sind. Selbst ein kritischer Laie wie ich kann klar erkennen: Eine richtige Gaunerposse. Ein kriminelles Lehrstück. Mir kommt das vor, als ob ein AIDS Kranker wissentlich jeden Tag versucht einen anderen ebenfall anzustecken nach dem Motto: Wenn ich in Not komme soll es dir genauo gehen.

Anderer Leserkommentar zur derzeitigen Situation: ....Der Blinde führt den Blinden....


US-Immo-Krise - das Schlimmste kommt erst:

BerlinerZeitung: Vor der Pleitewelle

Das Schlimmste kommt noch. Während die Zentralbanken mit Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen die globale Finanzkrise bekämpfen und es an den Börsen schon wieder aufwärts geht, sehen viele Beobachter das Ende der Krise nahen. Die Hoffnungen dürften jedoch verfrüht sein. Denn an der Quelle der Krise, dem US-Häusermarkt, braut sich neues Unheil zusammen: die Immobilienpreise fallen, Zinsen steigen, immer mehr Hypothekenschuldner gehen pleite, ihre Häuser werden zwangsversteigert. "Diese Krise wird wohl im Ablauf von ein bis zwei Jahren ausgestanden sein und nicht etwa in ein oder zwei Quartalen", meint Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank.

Die "Chefvolkswirte" der Banken sehen es jetzt auch. Auch die kommenden Krisen-Wellen werden wegen der weltweit verkauften MBS/CDOs um die Welt gehen, genauso wie bei der Subprime-Krise.

Selbst eine Hyperinflation wie sie jetzt kommt, kann hier nicht mehr helfen, denn die Leute können wegen der explodierenden Kosten ihre Häuser nicht mehr halten.




2007-10-12:

Die nächste Bombe geht hoch - US-Kreditkarten-Ausfälle:

BaltimoreSun: Credit card debt is ready to blow

The next bomb from this chain reaction of bailouts and blowups will be credit-card debt. Hardly anybody is talking about it yet, but banks and consumers are laying the ground for a wave of credit-card defaults, bankruptcies and asset write-offs for 2009 or so.

This can end only one way. The only question is how bad it will be.

Auch hier war das selbe Schema wie bei Hypotheken in Aktion:
- um mehr Marktanteile zu bekommen, wurden die Kreditstandards massiv gesenkt
- die Schulden wurden weltweit als ABS (Asset Backed Security) - wo ist das Asset? - verkauft, oft in CDOs gepackt


Spanische MBS - der nächste Krisenkandidat?

Welt: Kreditausfälle als erste Vorboten einer spanischen Hypothekenkrise

Die Ausfallraten bei spanischen Eigenheimdarlehen sind nach einer neuen Studie der Ratingagentur Fitch deutlich angestiegen. Wegen höherer Zinsen können immer spanische Grundeigentümer ihre Kredite nicht mehr bedienen. Dies könnte die Kreditklemme an den internationalen Gewerbeimmobilienmärkten weiter verschärfen. Wegen der US-Hypothekenkrise vergeben Banken bereits jetzt nur zögerlich und gegen hohe Risikoaufschläge Darlehen an Immobilieninvestoren.

Die spanischen Banken haben in den vergangenen fünf Jahren Eigenheimfinanzierungen von mehr als 105 Mrd. Euro als sogenannte Residential Mortgage Backed Securities (RMBS) verbrieft und über die internationalen Kapitalmärkte an Banken und Hedge Fonds verkauft. Bei einigen dieser RMBS-Produkte war die Ausfallrate Ende Juni auf bis zu 2,42 Prozent gestiegen, berichten die Fitch-Analysten. 2006 lag diese Ausfallquote teils unter 0,2 Prozent.

Wieder die üblichen Käufer dieser Kredite - Banken und Hedge Fonds. Irgendwann wird man erkennen, dass dieses Zeug auch "Subprime" ist. Die Ausfälle gehen also schon los. Aus den US-MBS nichts gelernt? Hat man daraus auch CDOs und ABCP gemacht?


Neuigkeiten aus dem "Frankfurter Bankenturm" - Teil 2 (Leserzuschrift):

Kommentare von W.Eichelburg dazwischen in Blau.

Nach aufschlussreichen Wochen seit meiner letzten Mail wieder einige Neuigkeiten aus dem "Frankfurter Bankenturm":

1. Seit Beginn der Vertrauenskrise werden in den Banken sämtliche Kreditlinien für den Interbankenhandel rigoros zusammengestrichen. Bemerkenswert dabei ist, dass v.a. bei den ersten Adressen der französischen Großbanken die Kreditlinien auf ein Viertel zurückgefahren wurden. Frage: Kündigt sich da das nächste Problem an? Ist Sarkozy deshalb so am 'rotieren'?

Das 2. Desaster in Euro-Land nach Spanien zeichnet sich also ab.

2. In den Banken wurde damit angefangen, die nicht mehr verlängerbaren CP´s u.s.w in die eigenen Bücher zu übernehmen. Die am längsten laufenden "Subprime-Kredite" in den CP`s laufen deutlich über das Jahr 2040 hinaus!! Da sind Restlaufzeiten von über 40 Jahren bei Immobilienfinanzierungen keine Seltenheit.

Sprich, sie schlucken die ABCP-Verluste derzeit selbst - halten sie es 40 Jahre aus? sicher nicht!

3. Der neueste Trend, der die Vorstände begeistert ist der Forderungsankauf von "Subprime"-Forderungen jeglicher Art weit unter pari ("Aasgeier"- Fonds).
Erste Projekte sind bereits in der Endphase (haben intern höchste Priorität). Hat da keiner was gelernt???

Wieder läuft die ganze Herde in die selbe Richtung - diesesmal Verschleierung der Verluste.

4. Beobachten Sie dieses Jahr mal besonders genau die Jahresabschlüsse der Banken! Es wird zwar versucht zu verstecken, was zu verstecken geht - aber einiges wird den kundigen Leser einer Bilanz doch sehr verwundern........ (Anmerkung: Achten Sie auch genau darauf, welche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ihr Testat darunter setzt!!!!!!!! Vergleichen Sie - sofern möglich - die HGB- mit den IFRS-Zahlen)

5. Den Handelsblatt-Bericht von gestern bzgl. Goldkauf in Ffm. (lange Wartezeiten, Bauarbeiter in der Warteschlange) kann ich bestätigen. Die gängigen Münzen/Barren sind bei den meisten Händlern aber noch verfügbar.

6. Am schwarzen Brett in der Bank stand letztens ein Aushang:
"Goldmünzen zu verkaufen". Der Verkäufer sagte: Gold ist schön gestiegen - ich brauche die Münzen nicht.

Die haben keine Ahnung von Werten und von der Zukunft.

7. Am Rande: sehr bemerkenswert finde ich die Entscheidung unserer IT- Administration: Blackberrys sind ab sofort verboten!! (ein Schelm, der Böses dabei
denkt.....)

Wieder eine Mode-Erscheinung - und die Herde läuft mit.

Machen Sie mit Ihrer Webseite weiter so!

Vielen Dank für diesen Insider-Bericht. Es könnten mehr davon kommen - auch aus anderen "Türmen"!


Der Krisen-Fallout - Pleitewelle kommt:

Handelsblatt: Die Pleitewelle steht bevor

Weil Banken Kredite vorsichtiger vergeben, um ihr Pulver trocken zu halten, wird die Kreditkrise nach Einschätzung von Experten zu einer Zunahme von Firmenpleiten in Deutschland führen. Treffen dürfte es vor allem Firmen, die von Private-Equity-Fonds übernommen wurden - allzuoft waren solche Deals nämlich „Schönwettermodelle“.

Mit einem toten Junk-Bond Markt muss diese Pleitewelle kommen.





2007-10-13:

...

Man will jetzt den Asset Backed Commerical Paper Markt "reparieren":

Bloomberg: U.S. Treasury Talks With Banks on Commercial Paper

U.S. Treasury officials are talking with Citigroup Inc., JPMorgan Chase & Co. and other banks about a plan to jump-start the asset-backed commercial paper market.

Policy makers are concerned that investors remain reluctant to purchase the paper even if the loans that back them are sound, said a U.S. government official, who declined to be identified.

The discussions over the past two weeks have focused on structured investment vehicles, the units set up by banks and hedge funds to finance purchases of assets including subprime mortgage securities, said the official and a banker with knowledge of the deliberations. One plan under consideration would involve setting up a consortium backed by several of the biggest financial companies, the banker said.

Da werden wohl Bomber Ben und Kollegen dieses Mistpapier mit frisch erzeugtem Geld aufkaufen müssen (d.h. sie monetisieren es).
Denn das Problem ist: das ABCP wurde primär aus US-Subprime Hypotheken "erzeugt".


21:00: Sogar deutsche Pfandbriefe wurden von der Krise angesteckt:

FAZ: Pfandbriefmarkt: Hartnäckige Verunsicherung

Gleichwohl ist der Handel mit Pfandbriefen in schwieriges Fahrwasser geraten. Das Misstrauen der Banken untereinander hat auch ihn infiziert, obwohl Pfandbriefe durch eigens dafür reservierte Vermögenswerte - Staatskredite und Immobilienkredite - umfangreich besichert sind. So dürfen die zur Absicherung genutzten Kredite nur mit maximal 60 Prozent des Beleihungswertes, das ist etwa die Hälfte des Marktwertes der Immobilie, gezählt werden.

„Pfandbriefe konnte man zeitweise nicht handeln“

Alles, wo "Mortgage" drinnen ist, wurde offenbar suspekt. Obwohl die Pfandbriefe "besser" sind als US MBS/CDOs.
So geht es in einem "Credit-Crunch" zu.





2007-10-14:

Wird es in Spanien jetzt ernst?

BÜSO: Die geldgierigen Vampire gehen auf Spanien los

Spaniens große Banken ziehen inzwischen Streichhölzer, um zu entscheiden, wer den geldgierigen Vampiren geopfert werden soll und damit Spaniens ersten Opfer im Northern Rock Stil wird. Die Immobilienmärkte Spaniens, Großbritanniens und Irlands stehen alle vor dem Kollaps. Es fragt sich nur, wem sie zum Opfer fallen werden.
"Es kam zu einem kompletten Stillstand: Banken haben zu große Furcht davor, einander jetzt Geld zu leihen. Überall will man wissen, wer von den jüngsten Turbulenzen erschüttert wurde. Überall herrscht Argwohn", so ein spanischer Bankier. Angeblich warte jeder auf die Veröffentlichung der Statistiken des dritten Quartals, um zu sehen, wen es erwischt habe.

Zeit wird es. Auch in UK, IRL, FR, etc.