Aus der Financial Times Deutschland:
Großbank Mitsubishi UFJ halbiert Gewinnprognose
Die größte japanische Bank Mitsubishi UFJ hat wegen Abschreibungen bei einer Tochter die Gewinnprognose für die ersten sechs Monate des Jahres nahezu halbiert. Welche Tochter in Schwierigkeiten geraten war, wollte das Geldhaus nicht bekannt geben.
Auf die konsolidierte Bilanz der gesamten Gruppe für das Halbjahr bis Ende September hätten die Veränderungen keine Auswirkung, da dort Wertverluste von Töchtern nicht enthalten seien, teilte Mitsubishi UFJ am Freitag. Für die Konzernmutter indes erwartet das Geldhaus nun nur noch ein Nettoergebnis von 100 Mrd. Yen (612 Mio. Euro) statt den zuvor angepeilten 180 Mrd. Yen. Das Einnahmenziel ließ die Bank unverändert bei 195 Mrd. Yen.
Branchenkenner halten für wahrscheinlich, dass es sich bei der ins Trudeln geratenen Tochter um das auf Verbraucherkredite spezialisierte Institut Acom handelt. Mitsubishi UFJ hielt zuletzt einen Anteil von 13 Prozent an Acom. Acom-Aktien haben seit Jahresbeginn rund zwei Drittel ihres Wertes verloren. Die Anleger hatten in Folge strengerer Vergabekriterien für Kredite im Zuge der US-Immobilienkrise scharenweise ihr Geld abgezogen.
Folgen der Krise
Zwar betonte die Bank am Freitag, die Prognosesenkung habe nicht unmittelbar mit dem Engagement von Mitsubishi UFJ am US-Markt für zweitklassige Hypothekenkredite zu tun. Vor wenigen Tagen hatte Mitsubishi UFJ aber angekündigt, wegen der Folgen der Kreditkrise wahrscheinlich einige der Investments mit einem "deutlich niedrigeren Preis" bewerten zu müssen. Kräftige Schwankungen an den Aktienmärkten weltweit sowie im Devisenhandel im Zuge der US-Hypothekenkrise könnten die Ergebnisse der Bank zudem beeinflussen, hieß es.
Mitsubishi UFJ hatte im Juli mitgeteilt, das Engagement im Subprime-Markt belaufe sich auf 280 Mrd. Yen. Dabei handle es sich fast durchweg um Anlageprodukte, die von Ratingagenturen Bestnoten erhalten hätten.