Zwar nicht direkt durch die Finanzkrise verursacht - aber trotzdem ein interessanter Artikel - gefunden bei wirtschaftsblatt.at:
US-Bundesstaaten fehlt das Geld für Pensionenvon Jochen Hahn
Den US-Bundesstaaten fehlen annähernd 27 Prozent der 2,73 Billionen Dollar, die sie in den kommenden 30 Jahren für die Auszahlung von Pensionen und Nebenleistungen an ihre Angestellten benötigen.
Laut einer Studie des Pew Center on the States, einer Denkfabrik in Washington müssen die Bundesstaaten insgesamt rund 2,35 Billionen Dollar an Pensionen und 382 Milliarden Dollar an Nebenleistungen wie Krankenversicherung und Lebensversicherung zahlen. Dazu fehlen ihnen 731 Milliarden Dollar, so das Pew Center. Die Bundesstaaten haben zwar 2 Billionen Dollar für Pensionszahlungen zurückgestellt, für die Nebenleistungen stehen jedoch nur 11 Milliarden Dollar zur Verfügung. „Die Bundesstaaten haben Versprechen abgegeben, für die sie morgen zahlen müssen, aber sie haben heute nicht das entsprechende Geld zurückgelegt“, kommentiert Susan Urahn, geschäftsführende Direktorin des Pew Center, in einem Interview mit Bloomberg News.
Verschärft wird das Problem durch die deutlich steigenden medizinischen Kosten. In New Jersey sind diese Kosten für Pensionäre zwischen 2000 und 2005 um 355 Prozent geklettert, geht aus dem Bericht hervor. Mit der Studie sollen die Kosten der künftigen Pensionen abgeschätzt werden, ebenso, welche Folgen den Bundesstaaten drohen, wenn sie jetzt nicht handeln. Ab 2008 müssen Bundesstaaten sowie andere staatliche Organisationen mit einem Umsatz von mindestens 100 Mill. Dollar jährlich Schätzungen der Kosten für Nebenleistungen bei Pensionen in ihren Finanzausweisen aufführen.
Die fünf größten US-Bundesstaaten - Kalifornien, Texas, New York, Florida und Illinois - haben noch gar nichts für künftige Zahlungsverpflichtungen an Nebenleistungen für Pensionen zurückgelegt. Kalifornien benötigte dafür rund 48 Milliarden Dollar, in New York werden Kosten von 50 Milliarden Dollar erwartet. Immerhin vier Bundesstaaten haben jeweils mindestens eine Milliarde Dollar für Nebenleistungen zurückgelegt. Größter Sparer ist Ohio mit 1,1 Milliarden Dollar. Gefolgt von Alaska mit 2,2 Milliarden Dollar. Lediglich sechs Bundesstaaten werden der Studie zufolge innerhalb der nächsten 30 Jahre ihre Zahlungsverpflichtungen für Nebenleistungen voll finanziert haben.
(Bloomberg)
18.12.2007 | 16:56