Freitag, 3. August 2007

HSBC-Bank: Aussetzung eines ABS-Fonds

Aktuell nimmt HSBC-Trinkaus keine Fondsanteile eines 200 Millionen schweren ABS-Fonds mehr zurück. Der Grund dafür: durch die aktuelle Lage an den Finanzmärkten sei keine "faire Preisfindung" möglich. Ob es allerdings so sonderlich fair ist, den Investoren daraufhin die Auszahlung ihrer Anteile komplett zu verweigern...?!

HSBC schließt ABS-Fonds

von Reinhard Hönighaus (Frankfurt)

Nach Union Investment hat am Freitag auch HSBC Investments Deutschland seinen 200 Mio. Euro schweren ABS-Fonds vorläufig ausgesetzt. Eine faire Preisfindung sei derzeit unmöglich, hieß es zur Begründung.

"Wir haben die Ausgabe und Rücknahme von Anteilen zum Schutz der Anleger ausgesetzt", sagte HSBC-Trinkaus-Syndikus Norbert Stabenow der FTD. ABS-Fonds investieren in forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities, ABS), die in der aktuellen Liquiditätskrise an den Kreditmärkten teils nur noch zu hohen Preisabschlägen handelbar sind.

Der Markt sei so illiquide, dass derzeit keine faire Preisfindung möglich sei, sagte Leonhard Fröhling, Leiter des institutionellen Geschäfts bei HSBC Investments. "Die Bonität der Papiere ist unserer Meinung nach unkritisch. Aber wir wollen nicht, dass die Illiquidität die Bewertung bestimmt." Der Fonds sei zu etwa vier Prozent im Markt für bonitätsschwache US-Hypotheken (Subprime Mortgages) investiert - "allerdings nur in den besseren Jahrgängen 2005 und davor", sagte Fröhling. Die Bonität der Wertpapiere im Fonds sei mit der Durchschnittsnote A/BBB+ solide.

Bereits Ende Juli hatte Union Investment nach Rückflüssen seinen ABS-Fonds für institutionelle Kunden geschlossen, um Notverkäufe zu vermeiden. Bei der Fondsgesellschaft Frankfurt Trust, die einen 240 Mio. Euro schweren ABS-Fonds verwaltet, hieß es am Freitag: "Wir beobachten den Markt sehr genau." Zu Mittelabflüssen wollte ein Sprecher keine Stellung nehmen. Die Deutsche-Bank-Tochter DWS verwaltet gut 3 Mrd. Euro in einen ABS-Fonds für institutionelle Kunden. DWS-Fondsmanagerin Antje Lechner sagte: "Im DWS ABS Fund gibt es keine direkten Risiken aus dem US-Subprime-Segment."