Donnerstag, 31. Mai 2007

Zwangsversteigerungswelle in Kent County, MI

Einem Bericht des amerikanischen lokalen Fernsehsender Wood.TV im US Bundes-Staat Michigan zufolge, steigt die Zahl der Zwangsversteigerungen in Kent County gerade rapide an:

  • wurden in den 90'er jahren noch ungefähr 500 Zwangsversteigerungen pro Jahr gezählt, waren es 2006 bereits 2.500 - ein Plus von 74% gegenüber 2005
  • allein im April 2007 waren es über 1.000!
  • im gesamten Jahr bis Ende Mai kamen mehr als 3.200 Anträge zusammen!
Zwei der Hauptursachen scheinen Verlust des Jobs - oder aber geringerer Verdienst in Neuanstellungen in Kombination mit Subprime Krediten zu sein. Beides führt im Endeffekt dazu, dass weniger Geld zum bezahlen der monatlichen Raten vorhanden ist. Der Vollständige Artikel:

Kent County foreclosures on record pace

Updated: May 31, 2007 01:39 AM

By PATRICK CENTER

GRAND RAPIDS -- Foreclosure filings in Kent County are coming in at a record pace not seen for many years.

In the 1990s, there were roughly 500 foreclosures a year. In 2006, 2,500 homes foreclosed in Kent County - up 74 percent from 2005.

So far this year, the Register of Deeds told 24 Hour News 8 more than 60 foreclosures per week are being filed, more than 1,000 total through April. The county projects more than 3,200 for 2007.

The Center for Responsible Lending said, while the subprime market produced more than $2 trillion in home loans over the past nine years, it's forecasting almost 1 million American families will fail to make payments and lose their homes.

Realtor Kerrie Idema told 24 Hour News 8, "I showed seven homes between $180,000 - $220,000, and three of the seven were in some state of foreclosure."

A wave of subprime lending to people with bad credit at high interest rates are unable to make mortgage payments is converging with those struggling to make ends meet in a sagging Michigan economy.

"We're in what we would consider a perfect storm," said Tracy Coffman of Home Repair Services, a non-profit group that provides guidance to any family facing foreclosure. "So we have people who are out of work or people who are re-employed but employed making less than what they were making before and now having to deal with a higher mortgage payment. And that combination is escalating our foreclosures to a rate we have just not seen."

Montag, 21. Mai 2007

Spanien: bis zu 12% Zinsen auf Tagesgeld?

W. Eichelburg hat auf seiner Homepage eine Leserzuschrift abgedruckt, aus der hervorgeht, dass in Spanien aktuell bis zu 12% Zinsen von spanischen Banken für Tagesgeld geboten werden:

In den letzten Monaten sieht man immer mehr Schilder “se vende” (zu verkaufen) und die Schilder bleiben immer länger hängen. Auch viele fertig gestellte Neubauten stehen immer noch zum Verkauf. Vor zwei Jahren wurden Neubauten alle vor Baubeginn verkauft. Derzeit wird auch noch sehr viel weiter gebaut. Bei den Preisen merkt man im Vergleich zu vor einem Jahr einen leichten Rückgang. Wer wirklich verkaufen will, der muss auf seine ursprüngliche Preisforderung einen erheblichen Nachlass gewähren.

Ich persönlich habe Anfang 2006 meine Immobilie in nur wenigen Wochen noch sehr gut verkauft. Ich wohne jetzt wieder zur Miete. Ich zahle für ein Reihenhaus 600 € Kaltmiete. Mein Nachbar (identisches Haus) möchte sein Anwesen für 350 000 € verkaufen. Und von Spaniern bekomme ich häufig zu hören, 600 € wäre doch sehr teuer und heraus geschmissenes Geld, ich solle doch möglichst bald wieder ein Haus kaufen. In den Köpfen der Spanier hat sich bisher noch nicht sehr viel bewegt.

Banken:
Die spanischen Banken überbieten sich derzeitig gegenseitig mit Lockangeboten für Festgeld- und Tagesgeldkonten. Im ersten Monat werden mittlerweile Zinssätze von bis zu 12% angeboten.


Auch im Midas vom 17.5.2007 wird von recht hohen Zinssätzen gesprochen (hier 6,75% bei täglicher Verfügbarkeit):

I´ve been in the Andalucia Area the past few month and noticed things even more bizarre than in the US.
Housing there is set up for a very hard "landing" - Real Estate business produced a storm of unsold property - mostly Appartments and Condos for the middle Class - prices in this Area have increased much more than in the rest of spain.

Constructors sit on massive amounts of unsold property - backed up from local banks - like Banco Andalucia for example. Constructors sell in small doses into the market at high prices - trying not to offer more than the market can absorb. Banks are giving mortgages to foreigners and spanish up to 70% of the property "value" (3-5 fold value increase the last few years) - they give mortgages away like candies to tourists.

At the moment its almost the british middle class buyers keeping this market afloat - reason could be the strong pound, low interest on
mortgages and real happiness with their own domestic real estate bubble. Many real estate buyers hope that the party will never end - those expecting a correction think of 20% worst case. Constructors still keep building like mad ! In some streets there is every 3rd shop a real estate agent.

Banco Andalucia offers their Clients 6,75% interest on cash deposits limited up to 25k EUR / each Client - with daily availability - i haven´t
heard of any similar offers in germany or else where in europe. Spanish are piling up debts like there is no tomorrow. I think many
spanish didn´t realise that there is no peseta anymore - they inflate everything they can but forget that they have no control over the EUR. They will deflate pretty soon. I can remember quite well the debasement of the peseta - in the early 70ies - 5 peseta (one duro) had
purchasing power like 1 Euro - 20 years later it had purchasing power less 5 cent.

The Spanish think (funny) money works that way - they are basically right - but not at that speed. The Dollar peseta took a century to debase like that - we´ll see how long Eur will need.

The crisis can be triggered by Real Estate - probably in not too distant future the british middle class or spanish has to sell their second homes faster than market can absorb - dropping prices will pressure the large holdings of unsold stuff from constructors - banks getting nervous. Some credit defaults will spill tons of real estate towards the banks - the banks will have to offload this on a weak market - generating more pressure on valuations. Hasta la vista housing market, banks and constructors. (In this Region alone they have invested several billions)

Many of the staff responsible for construction permits in the Marbella Region is already sitting in jail or is on its way to it.

Inflation April 2007 in Österreich

Die "offiziell kommunizierte" Inflationsrate in Österreich für den April 2007 betrug - wie im Vormonat - +1,8%... Allerdings frage ich mich, wie man auf einen solchen Wert kommt:

  • "Wohnung, Wasser und Energie" als erneuter Haupt-Preistreiber verteuerte sich im April im Jahresabstand um 5,0 Prozent. Dabei kam die Instandhaltung von Wohnungen um 5,5 Prozent teurer. Zurückzuführen war dies nach Angaben der Statistik Austria von Mittwoch vorwiegend auf höhere Kosten für Material (insgesamt +7 Prozent; Zement +12 Prozent, Ziegelstein +11 Prozent).
  • Haushaltsenergie verteuerte sich im Jahres-Schnitt um 5,8 Prozent (Strom +9 Prozent, Gas +10 Prozent, Heizöl jedoch -5 Prozent). Betriebskosten für Wohnungen stiegen um 6 Prozent (BK für Mietwohnungen +7 Prozent, für Eigentumswohnungen +5 Prozent).
  • Mehr als ein Viertel der Jahresinflation verursachte die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+4,0 Prozent), vor allem durch Verteuerungen bei Nahrungsmitteln (+4,3 Prozent). Die Preise für Gemüse stiegen massiv um 13 Prozent (Kartoffel +35 Prozent, Zwiebel +58 Prozent), die Preise für Obst hingegen nur um 2 Prozent. Fleischprodukte verteuerten sich um 3 Prozent (Extrawurst +5 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse um 4 Prozent (Gebäck +5 Prozent, Weißbrot +6 Prozent), ebenso Molkereiprodukte und Eier (Eier +9 Prozent, Vollmilch +5 Prozent).
  • Im Monatsabstand verzeichnete man in der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (+2,5 Prozent) Preissteigerungen vor allem bei Bekleidung (insgesamt +2,6 Prozent; Damenpullover +8 Prozent, Damenhose +5 Prozent). Schuhe verteuerten sich um 1,7 Prozent.
  • In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+1,0 Prozent) stiegen die Nahrungsmittelpreise binnen Monatsfrist um 1,1 Prozent - großteils wegen deutlich höherer Gemüsepreise (+7 Prozent; u.a. Eissalat +45 Prozent, Zwiebel +27 Prozent).
Selbst wenn einige Dinge tatsächlich billiger geworden sind (z.B. Elektrogeräte) müssten diese unrealistisch hoch in der Berechnung gewichtet sein, damit man auf eine so niedrige "offizielle" Inflationsrate kommt...

Mittwoch, 16. Mai 2007

Druck auf Konsumenten steigt...

Wie Mike Shedlock in seinem Blog herausgearbeitet hat, steigt der Druck auf die Konsumneten in den USA durch sinkende Real-Löhne und steigende Preise.
Demnach sanken die Real-Löhne im April saisonbereinigt um 0,5 Prozent - wohingegen der Kosumentenpreisindex saisonbereinigt um 0,4% stieg.
Interessanterweise liegt der Index auf 3 Monate bezogen - und exclusive Nahrung und Energie (und nur auf diese Zahlen schaut die FED) - unter der "magischen" 1,9% Grenze. Das würde der FED die Möglichkeit geben, die Leitzinsen zu senken, um die abflauende Wirtschaft wieder anzukurbeln und Leuten aus der Patsche helfen, die unter steigenden Ratenzahlungen für ihre Kredite leiden.
Allerdings kommt diese Hilfe für die knapp 430.000 Leuten, die allein im ersten Quartal in die Gruppe der "Zwangsversteigerungs-gefährdeten Personen" fallen, ein wenig zu spät.

Gewinn bei Baumarktkette bricht ein...

Bei der Baumarktkette "Home Depot" fiel der Gewinn im ersten Quartal um 30%. Das hat sicherlich auch seine Gründe in dem verhältnismässig schlechten Wetter, was dazu geführt hat, dass Aussenarbeiten im Garten oder am Haus "verschoben" wurden.

Allerdings dürfte das nur die "halbe Wahrheit" sein, denn die niedrigen Zinsen in den USA, die in der vergangenheit dazu geführt hatten, dass Kredite refinanziert wurden oder Hypotheken aufgenommen wurden, um umfangreiche Renovierungen an den Häusern durchzuführen, wurden nun mehrfach angehoben, sodass dieses "Geschäft" für Home Depot wegfällt.

Ausserdem steigt die Zahl der Neubauten längst nicht mehr so stark an, wie in der Vergangenheit - u.a. aufgrund der verschärften Kreditvergabebedingungen, sowie der Probleme im Immobiliensektor (immer mehr Häuser kommen direkt oder indirekt durch Zwangsversteigerungen auf den Markt).

"
Expect more of the same, CEO warns" - da wird noch einiges kommen...

Ein Auszug aus den Kommentaren zu den Zahlen:

Home Depot Inc., still smarting from the faltering U.S. housing market and a host of operational issues, on Tuesday posted a 30% drop in quarterly profit and warned that earnings for the year will fall to the low end of projections.
...
Indeed, the results - also hurt by what Blake called "erratic weather conditions" that slowed sales of lawn and garden, and home-improvement merchandise -- also fell short of Wall Street's expectations.
...
"The weak first-quarter results and updated fiscal 2007 outlook that Home Depot announced this morning suggest that the company continues to struggle significantly in an increasingly challenging macro environment," UBS analyst Brian Nagel wrote in a note to clients.
...
But the low interest rates that once encouraged consumers to refinance mortgages or take out home-equity lines of credit to remodel have risen, leaving many in a bind to finance such projects.
Home Depot is also juggling with a slowdown in new-home construction that has choked sales of windows and roofing as well as flooring, appliances and water heaters. Falling lumber prices also added to the mix, knocking about 1% out of the same-store sales numbers.

...

April-Zahlen zu Zwangsversteigerungen und Kreditgewährung

Gestern wurden einige interessante Zahlen veröffentlicht, die allerdings keine positive Entwicklung in Amerika erkennen lassen.

Die Anzahl der Immobilien, die Gefahr laufen, zwangsversteigert zu werden, ist im April im Jahresvergleich um 62% auf 147,708 gestiegen und es wird erwartet, dass diese Zahl im Jahresverlauf weiter steigen wird, da die Immobilienpreise weiter fallen und die Voraussetzungen für eine Kreditgewährung weiter verschärft werden.
(Durch fallende Immobilienpreise wird es es für den Kreditnehmer schwieriger, eine Zwangsversteigerung durch den Verkauf der Immobilie zu verhindern).

Mortgage Defaults Rise 62 Percent, RealtyTrac Reports (Update1)

By Hui-yong Yu

May 15 (Bloomberg) -- Mortgages in foreclosure rose 62 percent in April and the number of Americans falling behind on home loans will climb this year as home prices fall and lending standards are tightened, RealtyTrac Inc. said.

There were 147,708 notices of default, scheduled auctions and bank repossessions last month, led by California, Florida and Ohio, the Irvine, California-based seller of foreclosure data said today. The median U.S. home price fell 1.8 percent in the fourth quarter, according to a separate report by the National Association of Realtors.

Foreclosures are being ``fueled by a combustible mix of risky loans taken out in the last few years -- many in the subprime market -- and slowing home price appreciation,'' said James Saccacio, chief executive officer of RealtyTrac, in a statement.


Allerdings trifft eine Verschärfung der Bedingungen für Kreditgewährung nicht nur die Privathaushalte - auch bei den "Commercial Real Estate mortgages" (Kredite für gewerbliche Immobilien, wie z.B. Geschäfte, Malls etc.) scheint es Probleme mit der Rückzahlung der Kredite zu geben, so dass sich Banken gezwungen sehen, auch hier nicht mehr ganz so freizügig Geld zu geben:

Banks tightening the lending screws
The Federal Reserve just released its latest quarterly survey on loan demand and lending standards. The so-called "Senior Loan Officer Opinion Survey on Bank Lending Practices" may sound like a mouthful, but it contains extremely important information on lending conditions. Some key standouts from the latest survey:

* The Fed broke out its residential mortgage statistics by type of loan for the first time. Lending standards on prime loans didn't change all that much. But a whopping 45.5% of the lenders polled reported tightening standards on "nontraditional" loans, while an even greater 56.3% were cracking down on subprime lending.

* We're seeing more tightening of standards in the commercial real estate lending market. Some 30.2% of survey respondents said they were tightening CRE standards, up from 1.8% a year earlier. That's the second-highest reading (behind Q4 2006) in five years. Demand for CRE financing is dropping as well. A measure of loan demand dropped to -35,8, the weakest since Q1 2002.

Montag, 14. Mai 2007

Ist die "grosse Depression" schon da?

Interessanter Kommentar von Mike Morgan in Mike Shedlock's Blog

Spillover
A few weeks ago I mentioned Clarence Otis, CEO of Darden Restaurants, commented that housing problems are affecting their business. This week Darden announced the demise of their Smokey Bones chain. They are going to close and sell the restaurants. And it’s not just Darden. Walk into any furniture store and talk to the sales reps. Do the same at Best Buy and Circuit City, and ask them about sales of big screen TV’s and computers. Boats, cars, clothing, jewelry and more. The housing ATM is out of money.

Ganze Restaurant-Ketten werden geschlossen und / oder verkauft - in diesem Fall "Smokey Bones". Und das ganze sicher nicht, weil das Geschäft momentan so klasse läuft!
Der Geldautomat "Eigenheim" ist leer!

Retail Sales
We saw some ominous numbers this week. Housing was to blame, along with gasoline prices. The housing ATM is out of money.

Über die miserablen Verkaufszahlen hatte ich letzte Woche schon geschrieben. Auch hier: Geldautomat "Eigenheim" ist leer...


Foreclosures
Last week I gave it a rest, and this week I’m not so sure this horse needs to be beaten anymore. However, I think it’s important to reinforce how widespread this problem is. It is a national problem that will truly not come to a head for another 6-12 months. And then it will hit like a ton of bricks. Here’s a great link to a graphic from the Star Tribune in Minneapolis on North Minneapolis Foreclosures. Minneapolis? I don’t think you can show me any part of the country that is not being touched by foreclosures.

And here’s the bad news that is going to get much worse. According to Foreclosures.com, for April 2007 v. April 2006, first notice of foreclosure climbed 127 percent, and homes going up for sale by auction jumped 164 percent. As the housing bust spillover spreads through the economy, these numbers will skyrocket.

Nach Angaben der Seite foreclosures.com, die Zwangsversteigerungen landesweit führt, stieg die Anzahl der Häuser, die per Auktion zum verkauf angeboten wurden, um 164%!!!

Oh, yes, one more thing. Most subprime mortgages have an adjustable mortgage rate and most of these loans were at teaser rates that will double, triple and quadruple mortgage payments over the next three years . . . even if interest rates remain stable. If rates rise, the problem goes nuclear. Add to the increasing mortgage payments . . . falling home prices. Negative equity is already a reality for millions of homeowners.

Noch ein Wort zu den Subprime-Krediten: die meisten dieser Kredite hatten niedrige Anfangszahlungen, die als "Lockmittel" benutzt wurden. Allerdings werden sich diese Zahlungen in den nächsten 3 Jahren verdoppeln bis verfierfachen - je nach Kreditvertrag und den abgeschlossenen Konditionen! Das heisst, selbst wenn die Zentralbank die Zinsen NICHT erhöht, kommen auf diese US-amerikansichen Haushalte enorme Belastungen zu. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn die Zinsen angehoben werden!

Zwangsversteigerungen laufen schlecht...

Auch an der Front für Zwangsversteigerungen sieht es schlecht aus. Teilweise bis zu 50% Preisnachlass müssen Kreditgeber in Kauf nehmen, damit sie die Häuser überhaupt losbekommen.
Die Ursachen dafür dürften in erster Linie immer folgende sein:
  • immer mehr Kredite platzen, d.h. es kommen auf diesem Weg immer mehr Häuser auf den Markt
  • die Kreditvergabebedingungen wurden verschärft - dadurch gibt es weniger potentielle Käufer
  • die generell schlechte Verfassung des US Immobilienmarktes
Mortgage Woes Force Banks To Take Hits to Sell Homes An auction of nearly 100 foreclosed homes [in San Diego] Saturday showed that mortgage lenders are having to accept huge discounts in some cases to unload such properties.

A surge of foreclosures over the past year or so has left lenders struggling to sell a growing backlog of homes.
...
At the San Diego sale, houses and condos typically sold for about 30% below the previous sale or appraisal prices. In a few cases, the discounts were around 50%.

... A glut of condominiums also is weighing on the market. Peter Dennehy, a senior vice president at Sullivan Group Real Estate Advisors, a research firm here, estimates that at the current sales rate there are enough condos on the market to last about 29 months.

Soviel zum Thema "Subprime-Probleme breiten sich nicht aus"...

Was einige schon vor Monaten vorausgesagt haben, scheint sich nun zu bewahrheiten: nicht nur im Bereich Subprime-Kredite schaffen es immer mehr Leute nicht, ihre Raten zu bezahlen - auch bei den etwas besser gestellten "Alt-A" Krediten, steigt die Zahl derer, die mit den Zahlungen in's Hinterteffen geraten:


... Indymac and others who deal in Alt-A loans, such as Impac Mortgage Holdings of Irvine and Downey Financial of Newport Beach, may not have time to wait. The same problems shaking up the subprime market are now emerging in the Alt-A industry.

What's more, a Register analysis shows reserves for loan losses by these companies are not keeping pace with delinquent loans.
...
[Manuel Ramirez, an analyst with Keefe Bruyette & Woods] said it's "eerie" how the subprime correction appears to be repeating in Alt-A.

"Compared to subprime it's at a snail's pace but I think it's real," Ramirez said.

Data on homeowners missing their monthly payments seem to fit his assessment.

Alt-A delinquencies hit 2.90 percent in February, more than double 1.23 percent a year ago, according to First American LoanPerformance, which tracks loans sold to investors as securities. Yet while that's much greater than 0.47 percent for prime loans, it's far from the 14.79 percent for subprime.

Analysts say delinquencies are rising in the Alt-A sector for the same reasons as subprime: too many loans made with little or no down payments combined with little or no proof of income.

Samstag, 12. Mai 2007

USA und die "Zins-Zwickmühle"

Ein Beispiel für die Zwickmühle, in der die USA aktuell stecken:

Because the U.S. government runs large budget deficits, it must borrow heavily. “China is one of America’s most important external lenders,” holding more than $416 billion in U.S. securities, Roach said. If the United States were to impose trade sanctions to force China to change its currency policies, “the Chinese might understandably have less of an appetite” for U.S. debt. To attract other lenders, the U.S. Treasury would have to offer higher interest rates on its securities, touching off a spiral of rising rates that would affect consumers, homeowners and businesses.
China ist mit mehr als $416 Milliarden aktuell einer der grössten Gläubiger der USA, mit täglich steigender Tendenz. Wenn die USA allerdings Handels-Sanktionen gegenüber China verhängen, um damit China zu einem Umdenken in ihrer Währungspolitik zu bewirken, wird China - verständlicherweise - zukünftig weniger "Appetit" auf US-Schulden haben.
Um jedoch anderen, alternativen Kreditgebern die US-Schulden attraktiv zu machen, müssten die USA die Zinsen deutlich anheben - was schlussendlich Konsumenten, Hauseigentümern und die gesamten Wirtschaft gleichermassen treffen würde.

Freitag, 11. Mai 2007

Erste Anzeichen einer Rezession in den USA?


Bereits vor einiger Zeit wurden in diversen Blogs rund um die Immobilienblase die Zusammenhänge zwischen Subprime-Krediten und den möglichen Auswirkungen auf die Wirtschaft in den USA zusammengefasst.
Vereinfacht ausgedrückt:

  • viele Leute haben sich hoffnungslos überschuldet
  • teilweise wussten sie gar nicht, was für Kredite sie aufgenommen haben
  • als "Sicherheit" wurde oftmals der Wert des Hauses hinterlegt
  • das war solange kein problem, wie die Häuserpreise nur eine Richtung (nach oben) kannten - jetzt bewegen sich erstmals seit Jahren die Häuserpreise in die andere Richtung
  • um weiterhin die monatlichen Raten für die Kredite zu bezahlen, wird zuallererst an "entbehrlichen" Dingen gespart
Nach den gestern veröffentlichten Zahlen für die sog. same store sales für April 2007 scheint sich dieses Szenario zu bestätigen:

  • Abercrombie & Fitch (ANF): reported -10.0 vs. +1.3 exp.
  • Aeropostale (ARO): reported -14.0 vs. -2.3 exp.
  • American Eagle (AEO): reported -10.0 vs. +1.3 exp.
  • Gap (GPS): reported -16.0 vs. -7.3 exp.
  • Hot Topic (HOTT): reported -9.1 vs. -5.8 exp.
  • Pacific Sunwear (PSUN): reported -16.5 vs. -6.6 exp.
  • Ann Taylor (ANN): reported -12.8 vs. -5.3 exp.
  • Chicos FAS (CHS): reported -7.3 vs. -1.3 exp.
Von 51 Firmen hatten 85% die (zuvor schon nach unten revidierten Erwartungen) nicht erfüllt.
=> Lag es wirklich nur an den frühen Osterferien (das wusste man vorher - weshalb die Erwartungen wie gesagt schon im Vorfeld nach unten geschraubt wurden) und dem verhältnismässig schlechtem Wetter???

Oder sind das in der Tat die ersten Anzeichen einer Rezession / "Käuferboykotts" aufgrund der Tatsache, dass der einfache "Joe Sixpack" nicht mehr genug "Geld" in den Taschen hat, um sich mehr als das Lebensnotwendige zu leisten?

Interessant in diesem Zusammenhang auch:

Retail Sales Bomb

=> es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Zahlen ausfallen - und natürlich, wie die Wallstreet die kommenden Tage auf diese Zahlen reagieren wird...

Donnerstag, 10. Mai 2007

Kredit-Wahnsinn in den USA - bald auch bei uns?!

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, was "Subprime-Kredite"
wirklich bedeutet, sollte man sich folgenden Artikel mal genauer anschauen:

Minorities Hit Hard by Foreclosure Crunch


Ein kleiner Auszug daraus:

Despite making only $14,000 a year, strawberry picker Alberto Ramirez managed to buy his own slice of the American Dream. But his Hollister home came with a hefty price tag - $720,000.

A year and a half later, Ramirez has defaulted on his loan, and he's hoping to sell the house before it's repossessed. And according to many housing advocates and civil rights groups, Ramirez is not alone. As mortgage foreclosures rise, many minorities are suffering.

OK, wir haben also einen Erdbeerpflücker mit $14.000 Dollar Jahreseinkommen - und trotz diesem niedrigem Einkommen bekam er einen Kredit, um sich ein Haus im Wert von $720.000 zu leisten! Natürlich konnte er die monatlichen Raten nicht bezahlen - und nun sucht er verzweifelt einen Käufer für das Haus, um nicht in die Zwangsversteigerung zu gehen.
Der Fairness halber soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Familie Hilfe von einer befreundeten Familie bekam - aber selbst beide Familien zusammen können sich diesen Kredit nicht leisten (zumal auf den Kredit-Dokumenten NUR Alberto Ramirez eingetragen war!).

Solche Fälle gibt es (leider) unzählige - hier noch eine andere Story:
Deborah Beatty recognizes that she and her family could lose their home in Jersey City, N.J., across the Hudson River from New York, because they can't afford the mortgage. The newly constructed three-level home offers a view of the Manhattan skyline and the Statue of Liberty from Beatty's master bedroom window.

''I'm going to miss that,'' said Beatty, 53, who collects disability payments and does not work. ''When I come in, I like to see the lady (the statue), especially when it's a beautiful clear night.''

Her 29-year-old daughter, a graduate student with an annual income of less than $20,000, qualified for a mortgage of $600,000 with no money down, split into two different loans at 8.75 percent and 12.5 percent interest rates.

With income from tenants, which didn't come right away, Beatty's daughter thought she could afford monthly payments of nearly $5,000.

But she hasn't made a mortgage payment in more than three months, and she's receiving letters threatening foreclosure.

Beatty's daughter had to take out a nontraditional loan because she would not have qualified to borrow that much money through a traditional 30-year-fixed mortgage, said Judith Brzuskiewicz, a loan counselor with Citizen Action, a nonprofit advocacy group that is helping the Beattys and other families avoid foreclosure.

Beatty acknowledged the mortgage was probably too good to be true, and now her house is on the market. The family wouldn't be able to afford buying another house and would likely rent, she said.

''It's embarrassing,'' Beatty said. ''It hurts your pride, your respect.''


Knapp $20.000 Jahreseinkommen - aber ein Kredit über $600.000 und das ganze (natürlich) ohne Eigenkapital. Auch dieses Vorhaben war doch schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt...
Jetzt steht das Haus zum Verkauf - und Mutter und Tochter werden wohl wieder "Mieten".

Interessant in diesem Zusammenhang:
Nachdem jeder sieht, dass "Subprime" Kredite in den USA der Reihe nach "hochgehen", sollen genau diese "Produkte" in Deutschland ebenfalls an den Mann / die Frau gebracht werden:

Wie Sie Ihr Haus ohne eigenes Kapital bauen
...
Wie hoch die Risiken bei Vollfinanzierungen sind, zeigt sich gerade in den USA. Dort meldeten jüngst mehr als 30 Hypothekenbanken Insolvenz an, die überwiegend 100- und 120-Prozent-Kredite vergeben hatten.
...
oder

Hohe Zinslast gefährdet Erspartes
...
Die Nachfrage nach Vollfinanzierungen wächst kräftig. Doch Verbraucherschützer sehen den Trend kritisch und warnen vor zu hohen monatlichen Belastungen.

Um sich auch ohne Ersparnisse den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen, nutzen immer mehr Bauherren die Vollfinanzierungsangebote der Banken. Vergaben bislang nur ausländische Institute derartige Hypothekendarlehen, steigen nun auch deutsche Kreditinstitute verstärkt in den Markt ein. Verbraucherschützer sehen den Trend kritisch.

Nach einer Umfrage des Baugeldvermittlers Hypothekendiscount können sich bereits 23,7 Prozent aller künftigen deutschen Bauherren vorstellen, ein Haus auch ohne einen Cent Eigenkapital zu erstehen. Vor wenigen Jahren war das unvorstellbar, damals mussten Erwerber meist 30 Prozent des Kaufpreises mit Eigenkapital stemmen.

Doch damit haben ausländische Banken aufgeräumt und die Kreditgepflogenheiten ihrer Heimatländer nach Deutschland getragen. Vorreiter war der US-Finanzdienstleister GMAC-RFC, eine Tochter von General Motors. 2005 vergab er in Deutschland Vollfinanzierungskredite über 240 Mio.Euro. Vergangenes Jahr waren es bereits rund 1 Mrd.Euro.
...

Die "Grippe" breitet sich offensichtlich auch auf andere Länder aus...

Montag, 7. Mai 2007

Finanzcrash oder "alles Humbug"?


Seit einiger Zeit beobachte ich die Probleme am US-amerikanischen Häusermarkt und frage mich, ob die Auswirkungen wirklich so gravierend sein werden, wie z.B. von einem Herrn Eichelburg auf dessen Internetseite www.hartgeld.com beschrieben...

Für all diejenigen, die sich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt haben, ist die o.g. Adresse vielleicht nicht unbedingt der ideale Einstiegspunkt, da Herr Eichelburg von einem weltweiten Finanzcrash innerhalb der nächsten Monate ausgeht, der u.a. auch "Euroland" in Mitleidenschaft ziehen wird. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: wenn man sich dort ein wenig in die Materie einliest, denkt man von 24 Stunden am Tag ungefähr 20 Stunden über diese Sache nach - inbesondere dann, wenn man Familie hat und somit natürlich nicht nur an sich selbst, sondern auch an seine "Liebsten" denkt.

Nach ungefähr 6 Monaten "Beobachtungszeit" scheint für mich zumindest folgendes festzustehen:

  • In den USA, sowie verschiedenen anderen Ländern (z.B. Spanien oder Irland) gibt es eine Immobilienblase - die Preise für Immobilien sind in utopische Höhen gestiegen.
  • In den USA z.B. wurde diese Blase unter anderem dadurch genährt, dass JEDER einen Kredit bewilligt bekam, der in der Lage war, seinen Namen unter einen Kreditvertrag zu schreiben. Wo es vor 10 Jahren noch strikte Regelungen gab (Mindestmass an Eigenkapital, gesichertes Einkommen etc.) bekommt seit einigen Jahren jeder "Joe Sixpack" auch ohne Gehaltsnachweis einen Kredit. "Subprime" sei Dank.
  • Option-ARMs sind Finanzkonstrukte, bei denen der Kreditnehmer beim Abschluss des Kredits zwischen verschiedenen monatlichen Zahlungen wählen können. Eine feine Sache - wäre da nicht der kleine Haken, dass die niedrigste monatliche Rate dazu führt, dass die Schuldenlast monatlich immer weiter ansteigt (negative Amortisierung).
  • Immer mehr Kreditnehmer können ihre monatlichen Raten nicht bezahlen und bekommen NODs (notice of default) geschickt, d.h. sie sind mit ihren Zahlungen in Rückstand und laufen Gefahr, dass ihr Haus zwangsversteigert wird.
  • Dadurch kommen immer mehr Häuser auf den Markt - das Angebot steigt - die Nachfrage sinkt (da die Subprime Kreditblase gerade am platzen ist => die Kreditbedingungen werden verschärft) - schlussendlich fällt der Markt-Preis der Immobilien, da man sie zu den (überteuerten) Preisen von vor 1 oder 2 Jahren nicht mehr los wird.
  • Die Subprime-Kredit wurden von den Kreditgebern weiter verkauft und mit "wertigeren" Krediten zu sogenannten CDOs verpackt und an Grossinvestoren und Fonds weltweit verkauft. Hier betreten dann Grössen wie die UBS, HSBC oder Deutsche Bank und Commerzbank das "Spielfeld".
Kurzum: anfänglich hatte ich noch gehofft, dass die Probleme, die in "Amiland" eher "lokaler" Natur seien. Durch die weltweiten Verflechtungen in unserem Finanzsystem sehe ich da mittlerweile aber ein "kleines" Problem.

Die o.g. Punkte sind sicherlich nicht "wissenschaftlich korrekt" und von mir jetzt lediglich "auf die Schnelle" aus dem Kopf zusammengefasst - allerdings werde ich in nächster Zeit alles ein wenig systematischer aufbereiten und mit Links zu anderen Blogs, sowie Zeitungsartikeln verarbeiten.