Montag, 7. Mai 2007

Finanzcrash oder "alles Humbug"?


Seit einiger Zeit beobachte ich die Probleme am US-amerikanischen Häusermarkt und frage mich, ob die Auswirkungen wirklich so gravierend sein werden, wie z.B. von einem Herrn Eichelburg auf dessen Internetseite www.hartgeld.com beschrieben...

Für all diejenigen, die sich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt haben, ist die o.g. Adresse vielleicht nicht unbedingt der ideale Einstiegspunkt, da Herr Eichelburg von einem weltweiten Finanzcrash innerhalb der nächsten Monate ausgeht, der u.a. auch "Euroland" in Mitleidenschaft ziehen wird. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: wenn man sich dort ein wenig in die Materie einliest, denkt man von 24 Stunden am Tag ungefähr 20 Stunden über diese Sache nach - inbesondere dann, wenn man Familie hat und somit natürlich nicht nur an sich selbst, sondern auch an seine "Liebsten" denkt.

Nach ungefähr 6 Monaten "Beobachtungszeit" scheint für mich zumindest folgendes festzustehen:

  • In den USA, sowie verschiedenen anderen Ländern (z.B. Spanien oder Irland) gibt es eine Immobilienblase - die Preise für Immobilien sind in utopische Höhen gestiegen.
  • In den USA z.B. wurde diese Blase unter anderem dadurch genährt, dass JEDER einen Kredit bewilligt bekam, der in der Lage war, seinen Namen unter einen Kreditvertrag zu schreiben. Wo es vor 10 Jahren noch strikte Regelungen gab (Mindestmass an Eigenkapital, gesichertes Einkommen etc.) bekommt seit einigen Jahren jeder "Joe Sixpack" auch ohne Gehaltsnachweis einen Kredit. "Subprime" sei Dank.
  • Option-ARMs sind Finanzkonstrukte, bei denen der Kreditnehmer beim Abschluss des Kredits zwischen verschiedenen monatlichen Zahlungen wählen können. Eine feine Sache - wäre da nicht der kleine Haken, dass die niedrigste monatliche Rate dazu führt, dass die Schuldenlast monatlich immer weiter ansteigt (negative Amortisierung).
  • Immer mehr Kreditnehmer können ihre monatlichen Raten nicht bezahlen und bekommen NODs (notice of default) geschickt, d.h. sie sind mit ihren Zahlungen in Rückstand und laufen Gefahr, dass ihr Haus zwangsversteigert wird.
  • Dadurch kommen immer mehr Häuser auf den Markt - das Angebot steigt - die Nachfrage sinkt (da die Subprime Kreditblase gerade am platzen ist => die Kreditbedingungen werden verschärft) - schlussendlich fällt der Markt-Preis der Immobilien, da man sie zu den (überteuerten) Preisen von vor 1 oder 2 Jahren nicht mehr los wird.
  • Die Subprime-Kredit wurden von den Kreditgebern weiter verkauft und mit "wertigeren" Krediten zu sogenannten CDOs verpackt und an Grossinvestoren und Fonds weltweit verkauft. Hier betreten dann Grössen wie die UBS, HSBC oder Deutsche Bank und Commerzbank das "Spielfeld".
Kurzum: anfänglich hatte ich noch gehofft, dass die Probleme, die in "Amiland" eher "lokaler" Natur seien. Durch die weltweiten Verflechtungen in unserem Finanzsystem sehe ich da mittlerweile aber ein "kleines" Problem.

Die o.g. Punkte sind sicherlich nicht "wissenschaftlich korrekt" und von mir jetzt lediglich "auf die Schnelle" aus dem Kopf zusammengefasst - allerdings werde ich in nächster Zeit alles ein wenig systematischer aufbereiten und mit Links zu anderen Blogs, sowie Zeitungsartikeln verarbeiten.